FIR BOLG - Towards Ancestral Lands
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2013
Mehr über Fir Bolg
- Genre:
- Pagan Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Schwarzdorn Production (Soulfood)
- Release:
- 21.06.2013
- Intro
- Behind The Great Oppidum
- Blood Heritage
- Banshees
- King Of Wallachia
- Strong Old Megaliths
- Final Battle On The Frozen Lake
- Mag Turied
- Dun Aengus
Zitatensammlung aus viel IMMORTAL und ein wenig Celtic Pagan Metal.
Bei FIR BOLG handelt es sich um das Soloprojekt des französischen Musikers Dagoth, das sich nach mythischen Ureinwohnern Irlands benannt hat, die dort gewohnt haben sollen, bevor die Götter der alten Iren die Insel betraten. Bereits der Bandname spielt also mit archaisch-mythologischen Neigungen, und nicht wenige werden nun erwarten, dass ihnen alsbald heidnischer Black Metal mit gewisser Neigung gen Pagan Metal keltischer Prägung entgegen schlagen wird.
Die Scheibe in den Schacht geschoben, erweist sich die erste Erwartung indes nur teilweise erfüllt. Archaisch ist das Debütalbum "Towards Ancestral Lands" wohl, und zwar in dem Sinne, dass sich monumental auftürmende, kalte Riffs majestätisch durch schneebedeckte Flächen schreiten und der Frontmann dazu dämonisch aber sauber artikuliert knurrt. Höre ich jemanden etwas von "Unsterblichen" aus Norwegen murmeln? Ja, diese Assoziation drängt sich in der Tat auf.
Dagoths Stimme ähnelt jener des Herrn Abbath sehr stark und die erhabenen Riffs ohne jeden Schnickschnack schlagen in die selbe Kerbe, wie dies bei IMMORTAL der Fall ist. Letztlich ist das Vorbild allgegenwärtig, denn ganz gleich ob Dagoth beim Opener 'Behind The Great Oppidum' akustische bzw. cleane Leads einwebt, oder ob er sich bei 'Blood Heritage' hackend und thrashig gibt - all diese Weiden haben Abbath & Co. auch schon abgegrast, sei es hier mit 'Blashyrkh' oder dort mit "Damned In Black". Dass die Band dann doch nicht komplett zum IMMORTAL-Tribute verkommt, verdankt sie den akustischen, folkloristischen Zwischenspielen und keltischen Melodiebögen wie bei 'Banshees', den Varg'schen Leads, die hier und da vorbeiflirren, und zu guter Letzt der punkigen Grimmigkeit im TAAKE-Stil, wie sie etwa bei 'King Of Wallachia' durchzieht.
Das klingt jetzt ein Stück weit nach Black-Metal-Bausatz, und ich gebe auch gerne zu, dass FIR BOLG nicht besonders originell aus den Boxen klöppelt. Wer dem nordischen Black Metal etwas indifferenter gegenüber steht als ich, der wird aufgrund der fehlenden Eigenständigkeit und aufgrund des typsichen Ein-Mann-Band-Drumsounds (ja, ihr wisst schon...) sicher ein wenig tiefer werten. Da wir aber zum einen von IMMORTAL im Schnitt nur noch alle fünf Jahre neues Material serviert bekommen, und daneben auch die Übrigen Zutaten FIR BOLGs zu einem schmackhaften Norweger-Allerlei aus Frankreich verrührt wurden, kann ich als alter Genrefreak nicht umhin, sehr wohlwollende acht Zähler zu geben. Etwas mehr Mut zum eigenen Profil und eine Studioarbeit im Bandgefüge würde ich mir für die Zukunft aber dennoch wünschen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle