FIRE FROM THE GODS - Soul Revolution
Mehr über Fire From The Gods
- Genre:
- Crossover / Rap Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Better Noise Music
- Release:
- 28.10.2022
- Soul Revolution
- SOS
- I N I
- Thousand Lifetimes
- Double Edged Sword
- Love Is Dangerous
- World So Cold
- Be Free
- The Message
- 8 Billion Rats
- Rapture (Fool Dem)
- Collapse
So muss Crossover anno 2022 klingen!
Rap Metal ist tot, lang lebe der Rap Metal? Eigentlich ist das Phänomen rund um Crossover oder Rap Metal mit dem Ende von MTV gemeinsam verstorben, denn nachdem lange Bands wie LIMP BIZKIT oder LINKIN PARK die populäre Musiklandschaft dominiert haben, gibt es zuletzt immer weniger Bands, die diesem eigentümlichen und durchaus spannenden Mix grundlegend verschiedener Genres frönen. Schaut man aber genauer hin, gibt es auch im Underground durchaus einiges an Bewegung und einige spannende Newcomer in diesem Bereich. Gut, die Amerikaner FIRE FROM THE GODS kann man nach mehr als zehn Jahren Bandgeschichte nicht mehr als Newcomer beschreiben, trotzdem fliegt das Quintett gerade in Europa noch eher unter dem Radar, was sich vielleicht nun mit dem dritten Langeisen "Soul Revolution" endlich ändern könnte.
Die Zutaten dafür haben die Amerikaner zumindest beisammen, denn mit ihrem musikalischen Mix irgendwo zwischen BODY COUNT, SHINEDOWN, DISTURBED und P.O.D. treffen die Jungs eigentlich sämtliche Nerven von Fans dieser Crossover- und Nu-Metal-Hochzeiten. Dass Fronter AJ Channer ordentliche rappen und hervorragend singen kann, tut sein übriges dazu, dass schon der Opener und Titeltrack 'Soul Revolution' mit seinen bissigen Strophen und einem großen Refrain zu einem Highlight der Platte wird. Wie gut AJs Singstimme dabei wirklich ist, zeigt er sogar noch eindrucksvoller beim folgenden 'SOS', das bei mir sofort wohlige Erinnerungen an Sonny Sandoval von den bereits erwähnten P.O.D. weckt und für mich ein absoluter Hit ist, der mit einem passenden Video dazu auf MTV in den frühen Zweitausendern durch die Decke gegangen wäre. Ganz großes Kino!
Und jetzt kommt die dickste Überraschung, denn das hohe Niveau der beiden Eröffnungsnummern kann FIRE FROM THE GODS auch in der Folge spielend halten. Dabei ist es auch egal, ob es mal härter ('8 Billion Rats') oder ruhiger und melodischer ('Love Is Dangerous') zugeht, die Hooklines sitzen immer und beißen sich sofort im Ohr fest. Dazu liefert auch die übrige Band ein vielschichtiges und abwechslungsreiches Fundament ab, das von spannenden elektronischen Spielerein bis zu massiven Nu-Metal-Riffwänden alles zu bieten, was man sich als Fan des Genres wünschen kann. Die moderne, aufgeräumte und sehr druckvolle Produktion der Platte, für die Erik Ron (GODSMACK, MOTIONLESS IN WHITE) hinter den Reglern Platz genommen hat, ist da nur noch die Kirsche auf dem Crossover-Kuchen, der mir auch nach mehreren Durchläufen noch immer hervorragend mundet.
Angesichts dieses Jubels meinerseits dürfte es wohl auch niemanden verwundern, dass sich FIRE FROM THE GODS aus dem Stand weg einen Platz ganz oben auf meinem persönlichen Merkzettel erspielt hat. Schon lange war ich von einer Crossover-Platte nicht mehr so begeistert, was mir als altem Fan des Genres besonders viel Freude bereitet, da wie eingangs erwähnt, Highlights in diesem Sektor gerade in den vergangenen Jahren doch rar gesät sind. Jetzt hoffe ich nur, dass die Amerikaner bald auch in Deutschland mal die Bühnen unsicher machen werden, denn das großartige Songmaterial würde ich mir gerne auch mal livehaftig zu Gemüte führen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs