FIREWIND - Between Heaven And Hell
Mehr über Firewind
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Massacre Records
- Release:
- 24.06.2002
- Between Heaven And Hell
- Warrior
- World Of Conflict
- Destination Forever
- Oceans
- Tomorrow Can Wait
- Pictured Life
- Firewind Raging
- I Will Fight Alone
- Northern Sky
- Fire
- Who Am I
FIREWIND ist die Band des 21-jährigen griechischen Gitarristen Gus G., der die Band zusammen mit Ex-KENZINER-Sänger Stephen Fredrick und Drummer Brian Harris gründete. Als Basser kam später noch der ebenfalls griechisch-stämmige Konstantine hinzu, und unter der fachkundigen Leitung von Produzent David D. Chastain liefert die Band nun ihr recht beeindruckendes Debüt-Album "Between Heaven And Hell" ab.
FIREWIND steigen bereits mit dem Titelsong "Between Heaven And Hell" sehr dynamisch in das Album ein, und sie geben damit auch zugleich die Marschroute für die nächsten 53 Minuten aus: Melodic Power Metal. Doch wer hier jetzt an die typischen Italo Trallala Metal-Bands (die vermehrt auch aus Spanien kommen ;-)) denkt, der sieht sich getäuscht. Bei FIREWIND steht die Power im Vordergrund, und die spiegelt sich nicht nur in wieselflinken Gitarrenläufen wieder, sondern es wird sehr kraft- und druckvoll zu Werke gegangen. Dafür sorgt zunächst einmal Brian Harris mit seinem Drumming, das die Band - gemeinsam mit dem Bass-Spiel von Konstantine (nicht übermäßig auffällig - im Fußball würde man es als mannschaftsdienlich bezeichnen) - vorantreibt. Die eigentlichen Akzente setzt aber natürlich Gus G. höchstpersönlich, der mit kräftigen Gitarrenriffs aufwarten kann und vor allem im Soloteil sein Können unter Beweis stellt. Doch auch der Gesang von Stephen Fredrick, der glücklicherweise nicht besonders hoch ist, aber der sehr druckvoll daherkommt, kann das Songbild nachhaltig prägen. Die mit "Between Heaven And Hell" eingeschlagene Richtung führen FIREWIND mit dem schnellen Song "Warrior" konsequent weiter, wobei hier vor allem im langsameren Bridge-Teil zu hören ist, dass das melodische Element keineswegs zu kurz kommt. Auch bei "World Of Conflict" wird sowohl die kraftvolle als auch die melodische Komponente berücksichtigt - markante Gitarrenriffs prägen hauptsächlich den Song, aber auch einige Chöre werden hier verwendet. Bei "Destination Forever" ziehen FIREWIND das Tempo noch deutlich an. Hauptverantwortlich ist hierfür das schnelle Drumming, aber auch die zackigen Gitarrenriffs leisten hier ihren Beitrag. Weitaus ruhiger kommt anschließend das Instrumental "Oceans" daher, bei dem Gus G. sein Können unter Beweis stellen kann, ohne dass das Stück aber zu technisch klingt. Bei "Tomorrow Can Wait" herrschen dann wieder kräftigere Gitarrenriffs vor, aber auch Stephen kann hier wieder stimmlich glänzen - scheinbar spielerisch wechselt er zwischen rauhem Gesang während der Strophen und eher softem Gesang beim Chorus hin und her, wobei der Song vor allem durch letzteren im Ohr hängenbleibt. Mit "Pictured Life" haben FIREWIND auch eine Cover-Version am Start, wobei dieser SCORPIONS-Klassiker aus den Siebzigern (ja, es gab auch eine Zeit vor "Still Loving You", etc.) erfolgreich entstaubt und zeitgemäß recht druckvoll umgesetzt wurde. Auch bei ihrer Bandhymne "Firewind Raging" lassen es die Jungs ordentlich krachen - zumindest in den instrumentalen Passagen, denn insbesondere der Refrain ist relativ unspektakulär ausgefallen (aber er bleibt dafür schnell im Ohr hängen!). "I Will Fight Alone" kann wieder mit sehr markanten, kraftvollen Gitarrenriffs aufwarten, und auch der recht aggressive Gesang sorgt dafür, dass der Song ziemlich durckvoll daherkommt. "Northern Sky" ist dann ein reines Instrumentalstück, das aber keineswegs dazu dient, dass die Jungs ihr Ego ausleben können - ganz im Gegenteil, zu einem guten Metal-Song fehlt eigentlich nur der Gesang. Bei "Fire" machen FIREWIND dann wieder komplett ordentlich Druck, wobei die Power hier wieder einmal von Schlagzeug und Gitarre ausgeht, bevor sie mit dem abschließenden "Who Am I" noch eine recht gefühlvolle Ballade am Start haben, die zwar im Verlauf eine Steigerung erfährt, aber dennoch nicht ganz das Niveau der anderen Songs halten kann.
Wenn man von zwei etwas schwächeren Songs (Firewind Raging, Who Am I) absieht, die aber auch nicht wirklich schlecht sind, dann ist FIREWIND mit "Between Heaven And Hell" ein sehr gutes Debüt-Album gelungen. Deshalb kann ich auch jedem, der auf Power Metal bzw. auf traditionellen Heavy Metal steht, nur empfehlen, sich nicht von dem ziemlich einfallslosen Bandnamen abschrecken zu lassen, sondern diese Scheibe ruhig mal anzutesten. Ihr werdet es nicht bereuen!!!
Anspieltipps: Between Heaven And Hell, Tomorrow Can Wait, I Will Fight Alone
- Redakteur:
- Martin Schaich