FIRMAMENT (ERFURT) - The Aetheric Pathway
Mehr über Firmament (ERFURT)
- Genre:
- Atmospheric Black Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Naturmacht Productions
- Release:
- 11.03.2022
- Nightfall
- I Am The Northern Mountains
- Echoes From The Forests Of Old
- Wandering the Swan Road
- Underneath A Veil Of Stars
- Midnight Transcendence
- Spiritual Pilgrimage
- Guardian Of The Damned
- The Aetheric Pathway
Atmosphärischer Black Metal mit Folk- und Pagan-Einflüssen auf seinem Höhepunkt!
Ein-Mann-Projekte sind besonders im Bereich des Black Metals ein heißes Pflaster. Es gibt unzählig viele dieser Unterfangen, aber nur wenige schaffen es, wirklich herauszustechen. Gerade aufgrund dieser Flut an jährlichen Veröffentlichungen im Schwarzmetall in seinen unterschiedlichen Spielarten gehen dabei auch einige echte Perlen unter. FIRMAMENT ist hierfür ein Paradebeispiel. Das Projekt ist seit 2016 aktiv, war aber erstmal unter dem Namen FORESTS OF OLD bekannt, bis es schnell in FIRMAMENT umbenannt wurde. Vor "The Aetheric Pathway" wurde bisher nur das Debüt "Nightside Valkyries" herausgebracht. Unter Vertrag steht man bei Naturmacht Productions, die auch sonst größtenteils Black Metal verlegen.
Mit einer Länge von 65 Minuten ist das Album nichts für Zwischendurch. Aber auch musikalisch lohnt es sich, Zeit für das Hören einzuplanen, um beim Gehörten durchzusteigen. Andererseits könnte man die Platte auch nebenher laufen lassen, was sich bei atmosphärischem Black Metal natürlich anbietet - beide Wege sind vollkommen legitim.
Kommen wir nun zu dem, was uns hier erwartet. Es ist schwer, einen besonderen Track auf "The Aetheric Pathway" ausfindig zu machen. Nicht etwa, weil alle gleich klingen, sondern weil jeder Track über die eigene Länge ein unglaublich hohes Maß an Epik und Hymnik aufbaut. Der Mann hinter diesem Projekt weiß es, Spannungsbögen zu erzeugen und den Hörer für die gesamte Dauer in seinen naturmystischen, schwarzen und kalten Bann zu ziehen. Der Titeltrack sticht jedoch heraus, indem hier (meines Wissens nach) keine E-Gitarren verwendet werden, womit hier ein ruhiger Schlusspunkt gesetzt wird.
Ich weiß, viele werden erschreckt sein und gleich wieder ausmachen wollen, wenn sie den Rundling das erste Mal auflegen. Der Anteil an nichtmetallischen Instrumenten ist, objektiv betrachtet, zunächst hoch. Dem Urheber gelingt es aber, diese in sinvoller Weise einzubauen. Das Gleiche gilt auch für die Varietät im Gesang. Mal wird gekreischt, mal gegrowlt, mal geflüstert, mal ein ganzer Chor eingesetzt. Wem die ganzen Flöten, Bläser und Streicher zu kitschig sind, der sollte sich durchringen und dranbleiben. Das Album ist überaus mitreißend gestaltet, was sich auch durch den Wechsel von furiosen Black-Metal-Salven, dunkleren und getrageneren Passagen und hoffnungsvoll anmutenden Partien beweist. Ich weiß nicht, wie man sich als Fan des atmosphärischen Black Metals diesem Werk entziehen könnte. Wer nicht in diesen Sphären schwebt, den kann dieser Langspieler natürlich komplett kalt lassen. Was zudem manche bemängeln würden, ist der Gesang, der an einigen Stellen eher in den Hintergrund gemixt ist, was aber innerhalb dieses Genres recht zweckdienlich ist.
Mich jedenfalls hat "The Aetheric Pathway", seitdem ich die erste Single gehört habe, gepackt wie wenig andere Veröffentlichungen und ist für mich ein nahezu perfektes atmosphärisches Black-Metal-Manifest. Absolute Kaufempfehlung für Freunde dieses Stils.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Kenneth Thiessen