FISCHEL'S BEAST - Commencement
Mehr über Fischel's Beast
- Genre:
- Thrash Metal
- Commencement/Forbidden Territories
- The Phoenix
- One Man's Cry
- Fate Of Kings
- Where Am I
Was uns SENTINEL-BEAST-Gründungsmitglied Barry Fischel hier serviert, ist schlicht und ergreifend sensationell.
Der eine oder andere wird sich noch an SENTINEL BEAST erinnern, die Band um Frontfrau Debbie Gunn, deren bis einzige Scheibe bis heute "Depths Of Death" aus dem Jahre 1986 ist. Während Debbie mit einer kompletten Neubesetzung unter dem alten Banner unter anderem auf dem letzt jährigen Keep-It-True-Festival ordentlich abräumen konnte, offeriert uns nun ihr ehemaliger Weggefährte Barry Fischel neues Futter, welches mehr als nur in der Tradition der alten Mucke steht.
Die fünf Songs auf dem vorliegenden Demo stammen nämlich zum Großteil noch aus alten Beständen und wären auf einer zweiten SENTINEL-BEAST-Scheibe gelandet. Unschwer erkennbar an den Songwriting-Credits, bei denen an zwei Stellen nämlich der Name Gunn und auch Spencer (Mike Spencer war der damalige Basser) auftauchen. Wie dem Booklet zu entnehmen ist, hat man sich darauf geeinigt, dass Barry die Sachen verwenden kann. Lediglich 'Forbidden Territories' wird wohl auch weiterhin von Madame Gunn verbraten werden. Immerhin stand diese Nummer auch in ihrer KIT-Setlist.
Genug über die Vergangenheit geschwafelt, the future is now. Legt man die Silberling in den Player, wird man erst einmal von der saftigen Produktion in den Sessel gedrückt. Fett, aber nicht modern. So ein 7-String-Bass kann schon als zweite Gitarre durchgehen. Vor allem, wenn er so präsent in Szene gesetzt wird. Da entstehen, trotz fehlender zweiter Klampfe, keine Soundlöcher, wenn Barry zum Solo ausholt. Mächtig.
Und auch wenn das Material, welches teils bereits vor 20 Jahren auf obskuren SENTINEL-BEAST-Demos die Runde gemacht hat, so alt ist, klingt es frisch. Angefangen beim superben Nackenbrecher 'Forbidden Territories', welches von kurzen Instrumental ' Commencement' gekonnt eingeleitet wird, über das getragene 'The Phoenix' bis zum gnadenlosen 'Where I Am', tönt hier nichts altbacken oder angestaubt. Würde man es nicht besser wissen, müsste man zu dem Ergebnis kommen, man habe es mit einem exzellenten Newcomer zu tun. Die Songs haben so einen unglaublichen Drive, da werden Thrasher-Träume wahr.
Zackiges Double-Bass-Geballer, welches gerne mal abgestoppt Dynamik vermittelt, ein erstklassiger Sänger, der akzentuiert und gleichermaßen brutal klingt und halt Songstrukturen, die mitreißen. Trotz der Länge aller Tracks, sucht man vergeblich nach gestreckten Phasen innerhalb der Kompositionen. Da kommt ein Gastauftritt von Chris Caffery (ex SAVATAGE) nur als Sahnehaube zum Zuge. Fluffig.
Da man als nächstes allerdings mit komplett neuem Material aufwarten möchte, darf man gespannt sein, was uns da erwartet. Die Vorraussetzungen sind auf jeden Fall toll.
- Redakteur:
- Holger Andrae