FISH BY FORCE - Anapher
Mehr über Fish By Force
- Genre:
- Noiserock
- Label:
- Finest Noise
- Release:
- 28.02.2005
- Justified
- Tired
- Seconds
- Shells
- I Hate What I Love
- The Bullet
- The first Impression Of Dying
- Thank You (It´s Alright, I´m Dead)
- Flowers
- Anapher
"Auf planlose, aber staunende Musikjournalisten sind wir besonders gut zu sprechen", geben die drei Alternative-Rocker von FISH BY FORCE aus Saarbrücken vollmundig zum Besten. Na, da seid ihr ja bei mir genau richtig gelandet! Als Old-School-Metaller ist man ja bekanntlich flexibel wie ein Amboss. Und wenn es dann noch im Booklet des neuen Silberlings "Anapher" heißt: "... no guitars – no guitar sampling – no problems ... ", kann ich nur sagen: Lasst das mal nicht Joey DeMaio hören ...!
Aber nun mal Tacheles: Die kleine Band mit erklärter Gitarrenphobie mischt Einflüsse von HARMFUL, SYSTEM OF A DOWN, DEFTONES, MASHINE HEAD, MOTORPSYCHO, HATEBREED und ähnlichen Bands zu einem eigenwilligen Noiserock eigener Prägung. Der Bass klingt verfremdet und extratief und die Keyboards versuchen meist schräg verzerrt die Gitarren zu ersetzen.
Der Starter 'Justified' beginnt mit spacigen Keyboardsounds, die einem Science-Fiction-Film von Stanley Kubrick entstammen könnten, um dann urplötzlich mit einem PANTERA-mäßigen Outburst und fiesen Deathgrowls fett loszulegen. Letztere wechseln sich immer wieder mit cleanen, melodischen Gesangsparts ab. Nach knapp sechseinhalb Minuten entlassen einen auch wieder die bekannten Spacesounds, um dann direkt in das Elektro-Gewitter 'Tired' überzugehen. Dieser Song thrasht munter drauflos und hat einen Refrain fast mit Singalong-Charakter. 'Seconds' beginnt mit einer gefälligen Keyboardmelodie, um dann zu explodieren und in schräge Dissonanzen auszuarten. Dieses Wechselspiel von Harmonie und Chaos wiederholt sich mehrfach, ohne allerdings für seine satten dreizehn Minuten fesselnd zu bleiben. Hier gilt dasselbe wie für den zweiten Dreizehminüter 'Flowers': Die halbe Länge hätte es auch getan! 'Shells' thrasht ähnlich los wie 'Tired' hat aber eher eine Nu-Metal-Schlagseite. Die nachfolgenden 'I Hate What I Love', 'The Bullet', 'The First Impression Of Dying' und 'Thank You' machen in beschriebener Weise weiter, ohne dabei wesentliche Überraschungen zu bieten. 'Anapher' ist dann nochmal 'Justified' am Mischpult zerlegt, digital verfremdet und mit Dialogen aus dem US-Kinohit "American Beauty" vermengt ... na ja.
Wer dieses Album wirklich in seiner Sammlung brauchen könnte, weiß ich nicht. Ich schieb jetzt erstmal was von RUNNING WILD in den Schacht, um die Ohren wieder frei zu bekommen.
Anspieltipps: Justified, Tired, Flowers
- Redakteur:
- Martin Rudolph