FIVE THE HIEROPHANT - Apeiron
Mehr über Five The Hierophant
- Genre:
- Noise / Drone /Experimental
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Agonia Records
- Release:
- 18.10.2024
- Apeiron
- Moon Over Ziggurat
- Tower Of Silence I
- Initiatory Sickness
- Uroboros
- Tower Of Silence II
Beklemmung und Minimalismus im steten Austausch!
Die Klangwelten, in denen sich FIVE THE HIEROPHANT mittlerweile eingefunden hat, sind gelegentlich schon sehr bizarr. Nachdem die Band in der Vergangenheit eher die etwas raueren Regionen der Doom- und Sludge-Szene bedient hat, ist ihre Experimentierfreude mit jedem weiteren Werk gewachsen und nun bei einer Platte wie "Apeiron" angelangt, die sich frei von jeglicher stilistischer Eingrenzung irgendwo im luftleeren Raum bewegt - doch scheinbar genau das hat die Truppe auch beabsichtigt.
So grüßt FIVE THE HIEROPHANT von seinem 'Tower Of Silence' und versprüht von dort tatsächlich ein Gefühl der Stille, dreht das Instrumentarium auf ein Minimum zurück und lässt einzelne Drone-Spektren das Zepter übernehmen. Soundtechnisch ist "Apeiron" nämlich ohne jeden Zweifel das am meisten reduzierte Album, eine recht zurückhaltende Klangreise, die jedoch jederzeit diese ganz besondere Anspannung bringt, die nicht bloß von den lang gezogenen, manchmal vielleicht auch ganz bewusst monotonen Basis-Arrangements ausgeht und sich dann intensiviert, wenn die Band kurze Saxofon-Einlagen auffährt und die Spannung bis zum Bersten treibt. Man fühlt sich recht schnell in verschiedene cineastische und gleichzeitig postapokalyptische Szenarien versetzt, in denen man völlig verstört durch ein verwüstetes Ödland irrt, immerzu auf der Suche und ebenfalls von Furcht getrieben, in irgendeinem Hinterhalt eine weitere, womöglich feindliche Person zu treffen.
Dieses Feeling, auf Messers Schneide zu sein, bedroht zu werden, einfach eine panische Angst zu erleben, ohne dass tatsächlich irgendetwas geschieht, es ist auf "Apeiron" stets präsent und prägt auch den neuen Output dieser eigenbrödlerischen Instrumentalkapelle. Und kann man es verteufeln, sich aus dem Staub machen, davor fliehen? Nein, sobald man den Regler verschoben hat und die Nadel auf die Platte ansetzt, gibt es bei FIVE THE HIEROPHANT auch diesmal kein Halten mehr. Diese subtile Brutalität, diese vielen versteckten Andeutungen und diese total krasse, bedrückte Atmosphäre geben den Ausschlag für ein sehr spezielles, anfangs sperriges, zuletzt aber sehr eindringliches Hörerlebnis, für das man sich jedoch auch bereitwillig öffnen muss. "Apeiron" ist ein ganzes Stück hinter dem berüchtigten Tellerrand verortet, doch da strahlt es auch seine ganze Kraft aus!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes