FIXER, THE - Your Lie
Mehr über Fixer, The
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- WormHoleDeath
- Release:
- 10.11.2023
- Your Lie
- Get Greasy
- Smoke Show
- Ghosts Will Talk
- Animal
- Tongue's Bleeding
- Colour Deficit
- Tree Of Fire
- Unscrewed
- Your Truth
Verrückt, extrem, manchmal hysterisch, aber unterm Strich genial!
Die ersten Eindrücke des neuen Albums von THE FIXER sind arg zwiespältig. Beinahe hysterisch startet die stilistisch zunächst undefinierbare Female-Fronted-Kapelle in den aktuellen Silberling und wirkt dabei ein wenig unkontrolliert, bevor dann ein nahezu kindlicher Refrain das Kontrastwerk perfekt macht. Doch eines muss man der Truppe aus Kanada dann doch lassen: Die Penetranz, mit der sich genau jener Chorus im einleitenden Titelsong einbrennt, ist schon gewaltig!
Dass sich "Your Lie" dann zu einem Crossover-Event der ganz besonderen Sorte entwickelt, ist nach der kurzen Eingewöhnung aber dennoch überraschend, doch mit den außergewöhnlichen Arrangements zwischen wildem Modern Metal und progressivem Psychedelic Rock trifft THE FIXER schnell einen Nerv, der in der Vergangenheit zumindest in diesem Territorium noch nicht belastet wurde. Die Vocals bleiben zwar gewöhnungsbedürftig, weil es hin und wieder auch mal Sprechgesang mit vergleichsweise hoher Stimme gibt, doch sobald Frontdame Melladonna ihrer Stimme einen melodischen Unterton verleiht, ist sie schnell auf einem außergewöhnlich hohen Level und sucht hier nicht selten auch mal den Vergleich zu Amy Lee - ohne dabei am Ende ihre Einzigartigkeit einzubüßen, die dieses Album ohnehin extrem prägt.
Musikalisch gibt es ebenfalls einen sehr bunten Strauß, der sich in der zweiten Hälfte sogar noch farbenfroher zeigt, weil die Experimentierfreude hier massiv ausgereizt wird. Ständige Tempoverschiebungen sind bei "Your Lie" ohnehin gesetzt, doch auch die Art und Weise, wie THE FIXER ziemlich wilde Arrangements mit harmonischen Parts garniert, ist regelrecht abgefahren, trägt aber einen enorm hohen Teil dazu bei, dass die Platte nach und nach einige sehr spezielle Reize entwickelt. Von Core-artigen Eruptionen bis hin zu angeproggtem Edelstahl ist nämlich alles dabei, und wer sich vorstellen kann, wie eine Crossover-Variante von Cindy Lauper die Stücke auseinandernimmt, kann sich gut vorstellen, wie wild es in den zehn Songs zur Sache geht.
Diese Risikobereitschaft zahlt sich ruckzuck aus, weil das Songmaterial schlicht und ergreifend großartig ist, die Emotionen wunderbar kombiniert werden und die Performance absolut over the top ist. Im ersten Moment waren sehr viele Zweifel im Raum - im Nachgang betrachtet hat THE FIXER diese aber brachial weggefegt!
Anspieltipps: Smoke Show, Ghosts Will Talk, Tree Of Fire, Your Truth
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes