FJOERGYN - Monument Ende
Mehr über Fjoergyn
- Genre:
- Symphonic Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- TrollZorn
- Release:
- 31.05.2013
- Genesis 2.0
- Betonlethargie
- Leiermann
- Monolog des Antichristen
- Thanatos
- Antimensch
- S.I.N
- Kyrie Eleison
- Monument Ende
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Virtuos am Thema vorbei
Die Thüringer FJOERGYN zeigen sich auf ihrem vierten Album "Monument Ende" sehr ambitioniert. Musikalisch ist die Symbiose aus Metal und Klassik das Ziel, und auch das Textkonzept will hoch hinaus: Vor dem Hintergrund des Weltunterganges wird in Gesprächen allegorischer Figuren mit nichts geringerem als der Menschheit als solcher abgerechnet.
Was ersteres angeht, leistet "Monument Ende" tatsächlich Außergewöhnliches. Nur selten findet man (Black) Metal und Klassikelemente derart sorgfältig aufeinander abgestimmt. Das Wechselspiel der Stile wirkt nie gezwungen und entwickelt eine ganz eigene Dynamik, der auch die Produktion zu Gute kommt, die jedem Instrument ausreichend Luft lässt. Von üblichen Bombast-Metal-Klischees wird man verschont, stattdessen gibt es zu jeder Zeit intelligentes, detailverliebtes Songwriting. Mit Inkantator Koura von ALCHEMYST, Alexander Bartsch von NARZISS und einer gewissen Katrin Lindner haben FJOERGYN dazu noch ein reizvolles Ensemble von Gastvokalisten eingeladen, die "Monument Ende" noch etwas abwechslungsreicher gestalten. Eine absolut runde Sache also, doch genau an dem Punkt habe ich auch ein kleines Problem mit der Scheibe.
Denn alles in allem wirkt mir das Ganze für die apokalyptische Thematik direkt schon etwas zu schöngeistig, ja, zu harmlos. Die Melodien wirken oft geradezu lieblich, die Texte sind, bei aller inhaltlichen Drastik, stets artig gereimt. Das Thema verlangt meiner Meinung nach nach mehr Brüchen, mehr Zerrissenheit. Viel zu selten sind die Versuche, mit etwas experimentelleren Ansätzen eine unbehaglichere Stimmung zu erzeugen, und zu selten wird das grimmige Black-Metal-Biest richtig von der Kette gelassen. Im Endeffekt ergibt "Monument Ende" statt dem erstrebten Blick in die Abgründe der Menschheit dann doch eher nur eine gefällige Düster-Operette.
Anhänger des Symphonic Black Metal und verwandter Richtungen sollten sich das Album dennoch nicht entgehen lassen, da es sich trotz allem um ein starkes, mit viel Sorgfalt produziertes Stück Musik abseits ausgetretener Pfade handelt.
Anspieltipps: Monolog des Antichristen, Monument Ende
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Konstantin Delles