FLAMEKEEPER - Flamekeeper
Mehr über Flamekeeper
- Genre:
- Epic/Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Invictus Productions
- Release:
- 10.05.2024
- New Wild World
- Flamekeeper
- The Golden Spark
- Raise The Banner
- Stray Yet Still Free
- Us And Them (The Song Of The Voiceless)
- Death, You'll Tremble To Take Me
- As One With Light
- The Roads Of Rome
Gute Ideen, die an der Umsetzung scheitern.
Als die Promo-Mail zu diesem Album in meinen Posteingang flatterte, wusste ich schon beim Anblick des wirklich schönen Artworks (übrigens von Könnerin Lena Richter), dass die Musik interessant sein würde. Und tatsächlich: hinter dem Namen FLAMEKEEPER verbirgt sich der Italiener Marco Salluzzo, der bisher vor allem als Frontmann der italienischen Extrem-Metaller DEMONOMANCY in Erscheinung getreten ist. Nach einer Rückbesinnung auf sich selbst änderte sich, wenn man dem Promoschreiben glauben darf, nicht nur Salluzzos Einstellung zum Leben, sondern auch die Art seines künstlerischen Ausdrucks. Eine Schwedenreise später entstand mit FLAMEKEEPER ein neues Projekt, das tatsächlich anders klingt als das bisherige Schaffens des Italieners. Statt Gekreisch und Geblaste gibt es nun nämlich epischen Metal mit Klargesang und viel Kraft.
So weit, so spannend. Aber wie klingt denn jetzt die Musik auf diesem selbstbetitelten Debüt? Die 2019 erschienene EP ist sicher nicht nur an mir völlig vorbeigegangen, weshalb ich völlig unvoreingenommen an den gerade mal 30 Minuten langen Dreher gehen kann. Dabei offenbaren sich direkt einige Schwächen. Die selbst zu verantwortende Produktion ist nämlich alles andere als kraftvoll. Das Schlagzeug klingt für meinen Geschmack viel zu dünn, obwohl mit dem Schweden Axel Johansson durchaus ein begabter Mann hinter dem Kit hockt. Auch der Gitarrensound, der zu oft von irgendwelchen Synthesizern und Effekten verdrängt wird, ist mir zu schwachbrüstig. Schön laut sind dafür der Bass und der Gesang. Und damit wären wir auch schon bei der zweiten Schwachstelle. Denn Salluzzos Stimme bemüht sich um einen italienischen Heldentenor, bleibt aber auf halber Strecke stecken. So gibt es dann zwar hörbare Inbrunst, der aber durch die eigene Limitierung sehr enge Grenzen gesteckt werden.
Und das ist sehr schade. Denn die Songs, an denen drei Jahre lange gearbeitet wurde, sind an sich wirklich stark! 'New Wild World' hat was von schnelleren VIRGIN STEELE-Klassikern und punktet durch den exponierten Chorus. Die Bandhymne eignet sich hervorragend zum Mitsingen und begeistert durch ihre kräftige Epik. Das schnelle 'Death, You'll Tremble To Take Me' hat nicht nur einen interessanten Titel, sondern macht auch noch mächtig Laune. Und mit 'The Roads Of Rome' wird es nicht nur nochmal episch zum Schluss, sondern auch noch orchestral. Ideenreichtum und Songwriting-Talent kann ich FLAMEKEEPER also nicht absprechen. Leider hapert es jedoch an der Umsetzung. Mit etwas Gesangsunterricht und/oder etwas mehr Mut und vielleicht einem externen Produzenten könnte es vielleicht gelingen, ein richtig starkes Album zu schmieden. Das Debüt bietet dafür zahlreiche Ansatzpunkte.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marius Luehring