FLAMING ROW - Elinoire
Mehr über Flaming Row
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Progressive Promotion
- Release:
- 02.08.2011
- Elinoire's Theme
- Initiation Fugato
- Overture
- First Day
- Nightingale's Chirp
- Do You Like Country, Grandpa?
- Lea's Delivery
- Elinoire
- Rage Of Despair
- Adam's Theme
- Neglected Garden
- Time Mirror
- Watershed
- Review
- Unearth The TRuth
- Father's Theme
- Farewell
- A Place To Revive Your Soul
Konzept-Prog-Highlight!
Es ist ein wahrlich ambitioniertes Prog-Projekt, das Martin Schnella auf die Beine zu stellen versucht hat. Nichts unbedingt Neues, wenn man mal die allgemeinen Parameter betrachtet: Ein Prog-Konzept-Album, das eine lange Story mit Hilfe verschiedener Sänger erzählt. Klingt nach AYREON, AINA, AVANTASIA, ONCE AND FUTURE KING? Ja, exakt. Trotz der möglicherweise nicht gerade originellen Idee ist diese Aufzählung aber doch geeignet, dem Musikliebhaber zu einem anerkennenden Hochziehen der Brauen zu animieren. Und um die Spannung ein wenig zu nehmen: FLAMING ROW steht den Genannten nicht nach!
Schnella nahm sich Kiri Geile zur Seite, die beide bei STEEL PROTECTOR spielen, was nicht gerade auf eine extreme Prog-Schlagseite oder überbordende Virtuosität schließen lässt, und begann, das Projekt voranzutreiben. Geile schrieb die Geschichte, weitere Musiker wurden gesucht, und 2010 konnten zwei Prog-Schwergewichte für FLAMING ROW gewonnen werden: Gary Wehrkamp und Brendt Allman von SHADOW GALLERY. Zusammen mit mehreren Dutzend weiterer Musiker, hervorzuheben wäre sicher noch Ex-YES Billy Sherwood, konnte es losgehen.
Die Geschichte um Verlust, Liebe und Schicksalsschläge ist tiefsinnig und interessant, nicht einfach zu verstehen nur aus den Texten heraus, aber in jedem Fall zu diesem ambitionierten Album sehr passend. Genauso wie man es erwartet, variieren die Songs stark, um den Wendungen zu entsprechen. Wie bei solchen Konzeptalben üblich, ist es kaum möglich, einen Song herauszunehmen, da sich "Elinoire" vor allem als Gesamtwerk erschließt, aber was es gibt ist ein langer, epischer Abschlusstrack. Und wen das Album bis dahin noch nicht überzeugt hat, der wird es spätestens hier sein. Die 18 einzelnen Kompositionen, die sich in den Längen nicht um Konventionen scheren, auch etwas, was ein Konzeptalbum ausmacht, fügen sich hervorragend zusammen bis zu diesem furiosen Finale.
FLAMING ROW sind auf jeden Fall ein heller, neuer Stern am Proghimmel, und "Elinoire" erzeugt den Eindruck und hat die Qualität eines AYREON-Albums, nur ohne den überbordenden Tastenbombast des Holländers. Das heißt aber nicht, dass wir auf eben diesen oder Pathos verzichten müssen, man höre zum Beispiel 'Lea's Delivery'. Nur liegen die Wurzeln mehr im klassisch rockigen Bereich, und die Keyboards von Marek Arnold (SEVEN STEPS THROUGH THE GREEN DOOR) sind songdienlicher und wenig aufdringlich und werden häufig durch akustische Gitarren ergänzt.
"Elinoire" ist ein starker Anwärter auf den Progthron 2012, und das letzte Album von Arjen Lucassen lässt es schon mal weit hinter sich. Wenn das mal keine Kaufempfehlung ist!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger