FLARES - Spectra (Minialbum)
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- Genre:
- Progressive Rock / Post Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Barhill Records / Cargo Records
- Release:
- 21.08.2020
- 40.000
- 20.000
- 8.500
- 6.500
- 5.700
- 4.500
- 3.200
Völlig losgelöst.
Das Minialbum "Spectra" mit einer knappen halben Stunde Spieldauer ist die neueste Veröffentlichung von FLARES aus dem Saarland. Was die Zahlen als Titel der Stücke betrifft, erwähnt die Band etwas lakonisch Sternenklassen. Vermutlich sind die mittleren Kelvin-Temperaturen der Spektralklassen der Sterne gemeint, was auch zum Namen der Scheibe passen würde. Aber unser Thema ist die Musik, nicht die Astronomie.
Für "Spectra" hat das Quintett auf seine frühesten Songideen aus der Zeit vor seinem Erstling "Levitation" zurückgegriffen. Das Ergebnis der aktuellen Ausarbeitung dieser Ideen ist ein Sound, der teilweise den bandtypischen ruhigen, introvertierten und emotionsarmen Post-Prog-Rock mit verzerrten Instrumenten hören lässt, teilweise aber auch stärker als früher auf Synthesizer und Elektronik setzt, so dass sich reifere Hörer stellenweise an New Wave zurückerinnert fühlen können. Während die Gruppe in der Vergangenheit häufig Instrumentalmusik machte, ist auf allen Stücken der neuen Scheibe Gesang oder Sprechgesang nicht selten mit verfremdeten Stimmen zu hören, wobei die - mitunter weiblichen - Stimmen genau zum beschriebenen Höreindruck passen.
Gehen die einrahmenden Tracks, '40.000' und '3.200', etwas stärker in Richtung Rock und hätten dementsprechend auch auf die EP "Kingdom Come" gepasst, ist ansonsten die elektronische Tendenz über weite Strecken stärker. Bei einigen Passagen, vor allem beim Zwischenspiel '5.700', kann man von Space Rock reden. Dennoch bleibt die Gitarre präsent, insbesondere wenn es hie und da ein wenig härter und schneller zur Sache geht, und Bass und Schlagzeug klingen angenehm natürlich.
"Spectra" dürfte die Erwartungen der Fans des vorliegenden Stils erfüllen und bietet darüber hinaus interessante individuelle Erweiterungen. Insgesamt setzt die Scheibe mehr auf Sounds und Arrangements als auf Melodien und Emotionen. Letztendlich wird es vom persönlichen Geschmack des Hörers abhängen, ob hier genug gerockt wird.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser