FLATFOOT 56 - Black Thorn (Special Edition)
Mehr über Flatfoot 56
- Genre:
- Folk & Punk
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- People Like You Records/ EMI
- Release:
- 04.02.2011
- The Escape (Intro)
- Black Thorn
- Born For This
- Courage
- Smoke Blower
- The Hourglass
- Shiny Eyes
- We Grow Stronger
- Son Of Shame
- Stampede
- You Won Me Over
- Way Of The Sun
- Hot Head
- Distortions
Punk meets Folk meets Party.
Ein kleines und erfolgreiches Familienunternehmen schwappt da über den großen Teich zu uns nach Europa, denn drei Brüder machen mit zwei Freunden gemeinsame Sache und das Ganze nennt sich FLATFOOT 56. Neulinge sind sie nicht, denn die Band gibt es schon gut zehn Jahre, in denen einige Alben entstanden sind und unzählige Konzerte gespielt wurden. Nur hierzulande haben die Wenigsten davon Notiz genommen, was wohl auch daran liegt, dass "Black Thorn" die erste CD ist, die den Weg hierher geschafft hat. In Amerika erschien das Werk bereits im vergangenen Jahr und es wäre wirklich sehr schade gewesen, wenn diese großartige Truppe uns weiter vorenthalten werden würde. Aber dank dem Label 'People Like You Records' können die Jungs nun auch hier durchstarten.
Mit ihrer Mischung aus Punk und Folk werden sie oft und gern mit DROPKICK MURPHYS oder FLOGGING MOLLY verglichen. Das ist einerseits richtig und schmeichelhaft, andererseits für die Chicagoer auch ziemlich nervig, denn ihr Sound hat genug Potenzial, um als eigenständig zu gelten. Dafür sorgt phasenweise Brandon Good mit seiner Mandoline. Sehr lobenswert ist auch der ausgewogene Einsatz des Dudelsacks, denn nicht jeder Song wurde damit übermäßig zugestopft und so setzt sein Einsatz vielmehr positive Akzente, als zu oft mit Dauerbeschallung zu glänzen.
Abwechslung wird bei den Amis groß geschrieben. Mit viel Liebe zum Detail versuchen sie, jeden Song anders zu gestalten und vermeiden es recht gut, in das typische Soundschema zu verfallen. Mit dem vierten Song 'Courage' könnte man meinen, dass nun nicht mehr viel passiert, und ihnen ein wenig die Ideen ausgegangen sind, doch die Jungs starten dann erst richtig durch. Während 'Shiny Eyes' alle zum gemütlichen Schunkeln und mitsingen einlädt, dürfte es vor der Bühne bei 'Black Thorn' ordentlich abgehen. Street-Punk mit Dudelsack und Mandoline klingt blöd? Dann bitte 'Stampede' oder 'Hot Head' anhören und sich eines Besseren belehren lassen!
Sänger Tobin macht einen tollen Job und sein Gesang ist sehr gut auf die Musik abgestimmt. Er macht nicht nur bei den dreckigen und rauen Passagen eine gute Figur, sondern kann auch bei ruhigen und langsamen Einsätzen glänzen. Ihre Wurzeln aus der Chicagoer Arbeiterklasse sind in jedem Song deutlich zu spüren und ihr Sound ist stets ehrlich und authentisch. Nichts ist hier gekünstelt, um der Masse zu gefallen. Okay, die OI!-Punk-Einlagen sind weniger präsent als in der Vergangenheit, was durchaus ein breiteres Publikum ansprechen kann, doch dafür lädt die eingängige Musik zum Feiern, Tanzen und Trinken ein. Das ist doch die Hauptsache!
Alles in allem ist das ein starkes Album, das sicher hierzulande auf gute Resonanz stoßen wird. Besonders lobenswert sind die Anstrengungen, bewusst die eingetretenen musikalischen Pfade zu verlassen und nicht wie hundert andere Bands zu klingen. Das hat FLATFOOD 56 vortrefflich gemeistert.
Anspieltipps: Black Thorn, Shiny Eyes, Stampede
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Swen Reuter