FLESH TRADING COMPANY, THE - Zombieficated
Mehr über Flesh Trading Company, The
- Genre:
- Thrash Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenpressung / Eigenvertrieb
- Release:
- 25.10.2014
- Into The Flesh
- Possessed By Fire
- Circle Of Salvation
- Rise Of The Fleshgod
- Obey The Crown
- Höhe Toter Mann (Le Mort-Homme)
- Burn The Witch
- The Path
- Realm Of The Damned
- Zombification
Recht traditioneller Death/Thrash mit indes modernem Sound und richtig starkem Songwriting.<br />
Nachdem euch Kollege Björn Backes vor drei Jahren bereits die Debüt-EP der Metaller von THE FLESH TRADING COMPANY ans Herz gelegt hat, liegt nun das erste vollständige Studioalbum der Franken vor, und dieses präsentiert das Quintett erwartungsgemäß brachial. Die ballernden und hackenden Drums Daniel Wildangers treiben die Band voran, die sich stilistisch zwischen relativ melodischem Death Metal und brachialem, modern produziertem Thrash Metal bewegt, dabei aber zu keiner Zeit das Gespür für prägnante Riffs und eingängiges Songwriting verliert. Trotz des modernen Klangbilds vor allem der Drums haben wir es hier aber keinesfalls mit Melodic Death moderner Prägung oder mit irgendwelchen Neo-Thrash-Anflügen zu tun. Kompositorisch und in Sachen Gitarrenarbeit atmet "Zombificated" zu jeder Zeit sehr klassisch-metallische Luft, wie etwa die flammenden Leadgitarren bei 'Obey The Crown' belegen, und auch wenn ein Stück wie 'Höhe Toter Mann' durch die deutschsprachigen Lyrics ein paar NDH-Anflüge der SCHWEISSER-Art zu verarbeiten scheint, bringen die etwas an EXODUS erinnernden Thrash-Riffs und einige feine Zupfgitarren-Arrangements das Ganze sehr schnell wieder zurück in metallische Gefilde.
Allgemein mag es als Stärke der Band durchgehen, dass sie im instrumentalen Bereich immer wieder auf sehr fein ausgearbeitete Melodien setzt, dass die Groove-Geschichte nicht zu viel Raum bekommt, und dass nahezu jedes Stück mit richtig guten Leads und vor allem auch mit einem prägnanten Refrain aufwarten kann. Sei es die nach dem beklemmenden Intro einsetztende Abrissbirne 'Possessed By Fire' (nein, kein NECRONOMICON-Cover), deren Refrain mal eben alles niederreißt, und deren Hauptriff klassischer kaum sein könnte, oder das wuchtige, zermalmende 'Rise Of The Fleshgod', das die Band noch massiger, drückender und vor allem gesanglich auch deutlich Death-Metal-lastiger präsentiert: Die Band aus Hassfurt versteht sich darauf, ihre Songs mit zwingenden Hooks zu versehen und sie so im Gedächtnis des Hörers zu verankern. So fräsen sich auch das markante 'Burn The Witch', das von dem gezupften Intro 'The Path' eingeleitete, gesanglich erneut deutlich Death-Metal-nähere 'Realm Of The Damned', oder der abschließende Titelsong mit seinem coolen Hörspiel-Intro und den starken Growls ordentlich in die Hirnrinde.
Dass sich die Truppe insgesamt sehr große Mühe mit ihrem Debütalbum gegeben hat, lässt sich im Übrigen nicht nur am kompositorischen Aspekt festmachen, sondern auch am sehr feinen Zombie-Artwork, und vor allem auch am für eine Eigenproduktion geradezu beängstigend guten Sound. Klar, nicht jeder Thrasher mag diesen modernen, triggerlastigen Drumsound, doch selbst mich als Traditionalisten stört dieses Stilelement hier kein Stück weit, denn die ganze Platte ist so ausgewogen arrangiert und gemischt, dass alle Instrumente ganz sauber und differenziert klingen, die Gitarren richtig lebendig braten und der Gesang von Frontmann Patrick Gajda, der als gelungene Mischung aus dem heutigen Schmier und Shagrath nicht zu weit im Vordergrund steht, sondern sehr eindringlich und mitreißend die Hooks an den Mann bringt, während ihn die Kollegen Guerra und Lorz an den passenden Stellen mit starken Backing Vocals unterstützen.
Wer also eine spannende junge Band unterstützen möchte, die sich vortrefflich darauf versteht, recht traditionellen Death/Thrash in einem sehr modernen, zeitgemäßen und rundum homogenen Klangbild zu präsentieren und die dabei eben auch ein packendes Songwriting offenbart, der sollte dringend einmal auf der Homepage der FLESH TRADING COMPANY vorbeischauen und sich mit "Zombificated" eindecken.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle