FLESHGOD APOCALYPSE - King
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2016
Mehr über Fleshgod Apocalypse
- Genre:
- Technical Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 05.02.2016
- Marche Royale
- In Aeternum
- Healing Through War
- The Fool
- Cold As Perfection
- Mitra
- Paramour (Die Leidenschaft Bringt Leiden)
- And The Vulture Beholds
- Gravity
- A Million Deaths
- Syphillis
- King
Cineastisches Todes-Geschoss.
Mein Vorwissen bezüglich FLESHGOD APOCALYPSE beschränkt sich auf Live-Auftritte als Support-Band und ein paar einzelne Tracks, die mir mal zu Ohren gekommen ist. Abgespeichert wurden die Italiener auf Basis dieser Erfahrungen als symphonisches Highspeed-Geballer mit ein wenig Gegrunze. Beim Hören der neuen Scheibe "King" verschärft sich dieser Eindruck jedoch noch einmal. Stellenweise möchte ich eher von einem Soundtrack denn von einem typischen Metal-Album sprechen. Das ist per se erst einmal wertungsfrei zu sehen, da beides seinen Reiz haben kann. Daher: genau hinhören.
Es ist nämlich durchaus spannend, was FLESHGOD APOCALYPSE auf "King" kreiert. Auf der Haben-Seite stehen in jedem Fall eine die komplette Scheibe durchziehende Atmosphäre, eine partiell immer wieder feine Gitarrenarbeit (insbesondere einige Soli!), schicke Hooks hier und da sowie das stimmige orchestrale Arrangement drumherum. Nachhören kann man dies, untermauert von einem soliden (Melodic-)Death-Fundament, im ersten richtigen Song 'In Aeternum' ganz wunderbar: Die Nummer geht gut nach vorne, hat einen ordentlichen Refrain, eine Wand an Orchestrierung (Kategorie: wütender Wespenschwarm) und auch ein nettes Solo. Das gilt so aber auch mehr oder weniger für jeden Song auf "King" – womit wir bei der Kritik wären: Als stimmungsvolles Gesamtes funktioniert die Scheibe, ist dabei jedoch mehr Filmsoundtrack für einen "Jagd im dunklen Wald"-Streifen als Metalalbum. Dafür bleiben einzelne Momente/Songs am Ende einfach zu wenig hängen und ich tue mich schwer, irgendein Lied genauer zu analysieren. Erklärbar ist dies für mich damit, dass sämtliche todesmetallischen Stellen eher kalt und technisch daherkommen, was einerseits zur Stimmung und auch dem produktionstechnischen Ansatz der Platte passt, andererseits jedoch nicht so liebevoll ausgearbeitet wirkt wie die klassischen Arrangements.
Insofern ist die abschließende Empfehlung eine ganz einfache: Wer dick aufgefahrenes Gewummse mit orchestralem Mantel mag (die letzte KEEP OF KALESSIN-Platte lässt grüßen), der wird ganz bestimmt seine Freude an "King" haben. Für mich persönlich müsste es im Sound etwas lockerer und in den einzelnen Songs etwas kompakter zur Sache gehen, um ein Dauerkandidat für den Player zu sein. Dass ich im Übrigen das Zwischenspiel 'Paramour (Die Leidenschaft Bringt Leiden)' für ein Highlight der Platte halte, sei an dieser Stelle als symptomatisch und großes Lob zugleich festgehalten.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Oliver Paßgang