FLESHGOD APOCALYPSE - Oracles
Mehr über Fleshgod Apocalypse
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.75
- Label:
- Candlelight/Soulfood
- Release:
- 23.03.2009
- In Honour Of Reason
- Post-Enlightenment Executor
- As Tyrants Fall
- Sophistic Demise
- Requiem In Sj Minore
- At The Guillotine
- Embodied Deception
- Infction Of The White Throne
- Retrieving My Carcass
- Oracles
Death Metal aus Bella Italia - das ist kein Qualitätssiegel, aber definitiv einen Lauschangriff wert, wenn der Stoff von FLESHGOD APOCALYPSE stammt.
FLESHGOD APOCALYPSE - zweifelsohne haben die italienischen Musiker, die einst diese Band geformt haben, nicht viel Zeit damit verschwendet, sich über die skeptische Betrachtung eines solchen Bandnamens seitens der Kritiker zu machen. Naja, oder es ist vielleicht auch ein bisschen Masche? Wie auch immer, hinter diesem Banner verbirgt sich auf alle Fälle eine sehr talentierte Todesblei-Kapelle, die auf ihrem Debüt "Oracles" bereits einen sehr eigenständigen Sound fährt. Statt mit tiefen Gitarren und deftigen Grooves um sich zu schmeißen, bilden FLESHGOD APOCALYPSE nämlich einen sehr angenehmen Kontrast zwischen filigraner Lead-Arbeit und schrammeligen Riff-Attacken, die nicht selten vom britischen Grind geprägt zu sein scheinen. Und schon ist ein neues Fass in einer Szene geöffnet, die sich zuletzt wieder stark limitiert hat.
Allerdings braucht es seine Zeit, bis man die Arrangements der zehn Songs geschluckt und akzeptiert hat. Nicht selten arbeiten die Italiener mit wirklich krassen Wechseln und rasanten Abfahrten, die sich auch nicht immer den flotten Vorstößen der Rhythmusfraktion unterordnen wollen. Songs wie 'Embodied Deception' oder 'Sophistic Demise' zeigen ziemlich deutlich, was passieren würde, wenn MORBID ANGEL eine Old-School-Scheibe mit modernem Sound einspielen würden, und qualifizieren sich daher auch mit Leichtigkeit für die Highlights-Liste dieser Scheibe. Hier tümmeln sich aber grundsätzlich nahezu alle Songs, unter anderem auch weil die Ansätze auf "Oracles" extrem vielfältig sind. Da gibt es packende Duelle zwischen Drums und Gitarren in 'Requiem In SJ Minore', brutale Breaks in 'Infection Of The White Throne' und einen wiederkehrenden Geschwindigkeitsrausch in Nummern wie 'In Honour Of Reason' und 'Post-Enlightenment Executor' - und stets schwingt in den Songs noch dieses gewisse Etwas mit, das mit Worten schwer zu beschreiben ist, der Band aber ihre uneingeschränkte Eigenständigkeit verpasst.
Letzten Endes fallen FLESHGOD APOCALYPSE daher auch weniger mit ihrem klischeebesetzten Namen als mit ihrem außergewöhnlichen Todesblei-Sound auf, welcher sich inhaltlich zwischen alle Fronten dieses Genres begibt. Die Südeuropäer sind noch nicht einmal sonderlich progressiv; nein, sie haben einfach verstanden, wie man in einem gewissen Rahmen neue Wege beschreitet, ohne dabei auf die Nase zu fallen.
Anspieltipps: Post-Enlightenment Executor, Sophistic Demise, Retrieving My Carcass
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes