FLESHGRIND - The Seeds Of Abysmal Torment
Mehr über Fleshgrind
- Genre:
- Death Metal
- Destroying Your Will
- Desire For Control
- Monarch Of Misery
- Disdain The Mournful
- The Deviating Ceremonies
- Hatred Embodied
- Seas Of Harrow
- A Legion Of Illusions
- The Supreme Art Of Derangement
- Hogtied And Hatefucked
!ORIGINAL-COVER FOLGT!
Ich weiss es nicht so recht: ist "The Seeds Of Abysmal Torment" das längst überfällige, abwechslungsreiche Zweitwerk einer vielversprechenden Band? Oder der zweite Versuch einer Truppe, die ihren Stil noch nicht recht gefunden hat?
Doch gemach, immer schön der Reihe nach.
FLESHGRIND aus Illinois, über die ich der Plattenfirmeninfo leider kaum verwertbare Informationen entnehmen kann, haben sich dem ruppigen Death Metal nordamerikanischer Prägung verschrieben und gestalten diesen auf dem vorliegenden Werk sehr variabel. Ob in langsamem Tempo fies sägend, wuchtig im Midtempo walzend oder jenseits der Schallmauer holzend, die Amis haben die Abwechslung zur Devise erhoben. Fraglos ein löbliches Ansinnen, das dank spieltechnischer Kompetenz -man beachte die differenzierte Gitarrenarbeit- und einer sehr ordentlichen Produktion durchaus gelungen umgesetzt wurde.
Was die A-Note betrifft, gibt es also allenfalls den etwas drucklosen Schlagzeugsound und das monotone, nahezu lächerliche Toilettenspülungsgegurgel des Frontmanns zu bemängeln. Letzteres ist umso ärgerlicher, als der gute Mann desöfteren demonstriert, welch erfrischend räudiges Grunzen er ohne den übertriebenen Harmonizer-Einsatz hervorzubringen vermag. Dennoch, unterm Strich ist die Mucke der Herren ansprechend in Szene gesetzt.
Allerdings -und hier kommt das fettige Haupthaar in die Suppe- geht es auf "The Seeds Of Abysmal Torment" rein stilistisch ein bischen arg bunt zu. Mal fühlt man sich an stumpfes Gehämmer á la MORTICIAN erinnert, mal an Geklopfe der SUFFOCATION-Schiene, beides desöfteren in gedrosseltem Tempo dargeboten. Geht die Combo ein bischen technischer zu Werke, was mit zunehmender Laufzeit der Scheibe mehr und mehr der Fall ist, lassen sich deutliche Parallelen zu den Provokationskünstlern DYING FETUS und vor allem zu den kanadischen Menschenverächtern CRYPTOPSY ausmachen.
Nichts gegen ein hohes Maß an Abwechslung, aber FLESHGRINDs zweiter Streich erreicht noch nicht die Klasse, die für ein derartiges "Durcheinander" unabdingbar ist, sondern verursacht bei mir nach einer gewissen Zeit dezente Langeweile. Die vom Label angepriesenen Haupteigenschaften "chaotisch" und "trotzdem eingängig" kann ich jedenfalls partout nicht erkennen.
Somit kann ich mich auch letztendlich doch noch zu einem Urteil durchringen, denn trotz der zweifellos vorhandenen guten Ansätze bleibt mir aufgrund des unausgegorenen Gesamteindrucks nur ein entschiedenes "Naja". Verbunden allerdings mit dem Hinweis, daß Fans der angesprochenen Kapellen und insbesondere CRYPTOPSY-Anhänger der CD zumindest einmal eine Hörprobe gewähren sollten. Denn schlecht, das sei noch einmal in aller Deutlichkeit gesagt, ist "Seeds Of Abysmal Torment" beileibe nicht.
Anspieltips: Destroying Your Will; The Deviating Ceremonies; Hatred Embodied
- Redakteur:
- Rainer Raithel