FLESHLESS - Sensual Death Immitation
Mehr über Fleshless
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Obscene Productions
- Release:
- 05.12.2003
- Torture Me
- Sensual Death Immitation
- Scream Of Decapitated
- Incinerated
- Parasites
- Disconnected
- Surrounded By Hell
- Survival Extortion
- Foetal Purulent
In der tschechischen Extrem-Metal-Szene sind FLESHLESS mittlerweile eine feste Größe und das nicht ohne Grund, boten sie doch auf ihren bisherigen drei Releases "Grindgod", "Abhorrence Of Cadaveric" und "Nice To Eat You" einen recht ordentlichen Mix aus Gore Metal und Grindcore.
Auch auf dem vierten Longplayer hat sich an dieser Herangehensweise nicht viel geändert, und so präsentieren uns FLESHLESS auf "Sensual Death Immitation" während einer Spielzeit von 35 Minuten die volle Breitseite ihres teils technischen, aber defintiv kontroversen Death Metal. Kontrovers deshalb, da der recht sterile Drumsound auf einen mechanischen Kesselschwinger (sprich: Drumcomputer) hinweist und auch das verzerrte Geröchel von Frontgrunzer Vladimir sehr gewöhnungsbedürftig ist.
Und damit wären wir auch schon bei den gerne verwendeten Vergleichen, für welche im Falle FLESHLESS eben gerade wegen des teils monotonen Gesangs und des Drumcomputers einmal mehr MORTICIAN herhalten müssen, nur mit dem Unterschied, dass die amerikanischen Sickos weitaus basslastiger zu Werke gehen. Zwar nimmt der Bass bei den Tschechen auch eine gewichtige Rolle ein, klingt aber nur selten wirklich dominant.
Stattdessen drängen sich neben dem stets vorantreibenden Schlagzeug vor allem die ungewöhnlicherweise nicht besonders tief getimmten Gitarren weiter in den Vordergrund und schmeißen dabei die eine oder andere überraschende melodische Lead-Passage (siehe z.B. Solo von `Torture Me´) ein.
Hat man sich erst einmal mit dem Gegrunze angefreundet und fühlt sich auch durch den unterkühlten Schlagzeugklang nicht mehr belästigt, dann findet man auf "Sensual Death Immitation" einige echte Highlights, wie etwa den bereits genannten Opener, das treibende `Scream Of Decapitated´, die Highspeed-Attacke `Parasites´ oder aber das von andauernden Tempowechseln geprägte `Survival Extortion´.
Mit dem abschließenden `Foetal Purulent´ wartet dann schließlich ein etwas anderer Song auf den Knüppel-Fan, in dem FLESHLESS diverse traditionelle Metal-Zitate einstreuen, so dass das Stück schlussendlich wie eine Mischung aus alten IN FLAMES und DISMEMBER klingt und trotz des leichten Exotenstatus für mich persönlich das absolute Highlight auf "Sensual Death Immitation" darstellt.
Ich muss zugeben, dass es eine ganze Weile gedauert hat, bis ich mich mit der Musik dieser Scheibe anfreunden konnte, doch schlussendlich war ich dann doch von diesem Album überzeugt. Für Anhänger dieses Genres ist "Sensual Death Immitation" daher auch sicherlich empfehlenswert; einzige Bedingung ist jedoch, dass man zum Einstieg eine gewisse Portion Toleranz mitbringt. Aber die braucht man ja auch bei Underground-Heroen wie MORTICIAN und Co. - oder nicht?
Anspieltipps: Torture Me, Foetal Purulent, Parasites, Scream Of Decapitated
- Redakteur:
- Björn Backes