FLESHPRESS - Hulluuden Muuri
Mehr über Fleshpress
- Genre:
- Doom / Black Metal / Sludge
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Kult Of Nihilow
- Release:
- 14.07.2017
- Lunastuksen ajan veren riitti
- Hulluuden viiltävä lasipinta
- Oikeamieliset
- Siintävän totuuden häikäisevä kajo
- Voiman täydellinen toteutuminen
Die totale Selbstzerstörung
Wenn man auf jenem destruktiven Pfad unterwegs ist, den FLESHPRESS auf dem aktuellen Album verfolgt, hat man seine angeborene Harmoniebedürftigkeit schon irgendwo auf den Scheiterhaufen geschmissen. Die Jungs aus dem finnischen Lahti haben das Unkonventionelle zur Konvention erklärt, dem Chaos den Herrscherstab in die Hand gedrückt und sich so weit aus dem Fenster gelehnt, dass der Sturz ins Bodenlose droht - denn ohne echte Orientierungspunkte ist eine Platte wie "Hulluuden Muuri" gelegentlich ein Buch mit sieben Siegeln.
Aber das noisige Feeling, das die Mischung aus brutalen Sludge-Strömungen, finsterem Black Metal, zeitgemäßen Crossover-Sounds und krassen Doom-Gitarren, hat etwas Anziehendes, vor allem seine schiere Brachialität, die selbst in einem vergleichsweise bedächtigen Interludium wie 'Oikeamieliset' durchdringt. Die Band ist auf dem Kurs der totalen kompositorischen und musikalischen Selbstzerstörung erfolgreich, strahlt etwas Verletzendes aus, bleibt unnahbar und gestaltet das lärmige Treiben dennoch spannender, als es die zahlreichen, vermeintlich unkontrollierten Eruptionen zunächst vermuten lassen. Dort wo es krachen soll, folgt ein echter Donnerschlag, dort hingegen, wo die chaotischen Zustände sich ins Unermessliche steigern sollen, erklingt ein dauerhaftes Gewitter.
"Hulluuden Muuri" ist folgerichtig auch ein sehr verquer agierendes Energiebündel, eine fiese Kröte, die man aber dennoch schlucken möchte, wenn man von den Finnen die Vollbedienung bekommen möchte. Dies ist mitunter schwierig, manchmal auch schwer genießbar, aber es ist in der Summe doch ein beeindruckend beklemmend formuliertes Event, dessen massiver Nachhall eine ziemlich hohe Intensitätsstufe erreicht. Reinhören, bitte!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes