FLOATING ME - Floating Me
Mehr über Floating Me
- Genre:
- Alternative Progressive Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Cross Section Records
- Release:
- 15.04.2011
- Deathless
- Narke
- Spirals
- Piano
- Sugar
- Breaking To Breathe
- Xtoto
- Bezhumous
- Short Cuts To Feelings
- The Beautiful Fall
- Across The Gulf
Australisches Kopfkino
COG sind Geschichte, KARNIVOOL haben eine Pause eingelegt, da ist es nur naheliegend, dass sich Mitglieder dieser großartigen Truppen anderen Beschäftigungsfeldern widmen. Bei FLOATING ME zupft Jon Stockman (KARNIVOOL) den Bass, während Lucius Borich (COG) die Felle bearbeitet. Doch gegründet wurde die Band von Andrew Gillespie (voc.), Antony Brown (gt.) und Tobias Messiter (kb.), die Anfang der Neunziger zusammen in der australischen Grungeband SCARY MOTHER gespielt haben.
Das Ergebnis dieser Kollaboration ist ein düsteres, beschwörendes Album, das in seiner Intensität durchaus an TOOL erinnert. Wobei die Australier hier mit anderen Elementen arbeiten. Die Instrumente werden nicht so nah zusammengerückt, dass sie eine Einheit ergeben, sondern bekommen ausreichend Platz, um selbst Akzente zu setzen. Vor allem das Schlagzeugspiel von Lucius Borich ist unverkennbar. Das Polyrhythmische und die sehr individuellen Patterns sorgen immer wieder für Aha-Effekte.
Das ist für die transportierte Stimmung nicht weniger wichtig, als die einnehmende Stimme Gillespies, die totale Melancholie verströmt. Eben ganz so wie es ein Grunge-Sänger tun sollte. Doch wirkt seine Stimme hier nie jammernd oder leidend, sondern immer leicht entrückt und schwer. Man denkt eher an Carl McCoy (FIELDS OF THE NEPHILIM) als an Kurt Cobain.
Und so ist es wahrscheinlich nicht verwunderlich, dass zuallererst nicht viel von den Songs hängen bleibt. Die Atmosphäre nimmt den Hörer ganz und gar gefangen und sorgt bereits beim ersten Durchlauf für eine neugierig machende Faszination, die einen nochmaligen Spin erzwingt. Auf Dauer kristallisieren sich dann immer mehr Melodien heraus, die es schaffen sich im Hirn zu manifestieren. Der Opener 'Deathless' saugt den Hörer in das Album hinein, das sich beinahe ekstatisch steigernde 'Sugar' entpuppt sich gar als unaufdringlicher Ohrwurm und das Break in 'Breaking To Breathe' ist ebenfalls ganz fantastisch. Auf der Sollseite steht nur die Soundcollage 'Bezhoumous', die verdammt anstrengend ist.
Wer mal wieder einen düster-atmosphärischen Trip braucht, ist bei FLOATING ME goldrichtig. Das ist trotz diverser deutlich erkennbarer Reminiszenzen absolut einzigartig und dürfte Fans der Bands aller beteiligten Musiker bestens reinlaufen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk