FLOOD - Native
Mehr über Flood
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Meteor City
- Release:
- 07.08.2009
- Aphelion
- Dam
- Atlantis
- Water
Purer Doom Metal, der eigentlich alles hat, was es für ein exzellentes Album braucht. Eigentlich...
Zunächst agieren die Amerikaner von FLOOD auf dem vorliegenden Album "Native" so richtig minimalistisch, erst nach über zwei Minuten kommt überhaupt mal ein bisschen Fahrt in die musikalische Darbietung. Das besteht dann aus einem getragenem Schlagzeugrhythmus, der das schwere und sich langsam vorwärts wälzende Gedröhne der Saitenfraktion durchdringt. Nach fast fünf Minuten ist dann ein gedämpftes, verzerrtes Schreien zu vernehmen, welches sich unter das zähflüssige Treiben mischt und der Musik einen fast apokalyptischen Charme verleiht. Bei diesem Album geht es offensichtlich nicht darum, den Hörer mit sanften Melodien zu umschmeicheln, auch griffige Rhythmen oder prägnante Riffs gehören nicht gerade in hohem Maße zum musikalischen Angebot von FLOOD. Das Ganze bleibt stets ein minimalistisch intonierter, schwerer und kantiger Brocken, was aber im vorliegenden Fall definitiv den besonderen Reiz dieses Rundlings ausmacht. Da passt auch das in Grautönen gehaltene Coverartwork und die Einfachheit von Song- und Albumtiteln, die stets nur aus einem Wort bestehen, ins Bild.
Erst am Ende von 'Atlantis' und beim vierten und letzten Track 'Water' kommen FLOOD mit dynamischem Riffing daher, welches viel Drive hat und für einen gelungenen Ausklang des Albums sorgt. Doch dies ist die einzige Flucht aus der ansonsten recht dumpf und monoton klingenden Doom-Wüste, die zwar atmosphärisch dicht und ziemlich düster bis teilweise verstörend ausfällt, aber nicht die ganz große Spannung erzeugen kann. Im 18-Minuten-Track 'Aphelion' beispielsweise passiert einfach zu wenig, wenngleich die stimmungsvolle Atmosphäre durchaus von vorhandenem Potenzial zeugt. Es gibt ja durchaus sehr minimalistischen Doom Metal, der trotz seiner musikalischen Limitierung Emotionen pur transportiert und eine unwiderstehliche Anziehungskraft erzeugt. Auf "Native" gelingt das den Protagonisten zwar auch phasenweise, dennoch fehlt hin und wieder das gewisse Etwas, diese Sound gewordene Umklammerung, die den Hörer in den monotonen, qualvollen und düsteren Doom-Klängen regelrecht versinken lässt. Der Effekt, dass die monströse Schwere, die dichte Atmosphäre Raum greift und quasi über dem ganzen bestialischen Treiben thront - den gibt es bei FLOOD nur in Ansätzen, aber nicht über die gesamte Dauer der vier Longtracks. Wer sich bei Doom in Reinstform zu Hause fühlt, der sollte "Native" sicherlich nicht ungehört an sich vorbeirollen lassen, wird aber bemerken, dass das Album nicht ganz an die Genregrößen heranreicht.
Anspieltipps: Aphelion, Water
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer