FLOTSAM AND JETSAM - No Place For Disgrace
Mehr über Flotsam And Jetsam
- Genre:
- Speed Thrash Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Elektra
- No Place For Disgrace
- Dreams Of Death
- N.E. Terror
- Escape From Within
- Saturday Night's Alright For Fighting
- Hard On You
- I Live You Die
- Misguided Fortune
- P.A.A.B.
- The Jones
<p class="MsoNormal">22 Jahre alt und kein bisschen leise – die Sternstunde von Flotsam.</p>
Leider war es FLOTSAM AND JETSAM nicht vergönnt, irgendwie aus dem Underground-Sumpf herauszutreten. Dabei wurden alle Weichen für einen kommerziellen Erfolg bereits 1986 mit dem grandiosen Debüt "Doomsday For The Deceiver" gestellt. Zudem stellte die Band aus Arizona das beinahe Unmögliche auf die Beine und übertraf mit "No Place For Disgrace" sogar den Vorgänger. Ist dieses Werk doch für mich der Inbegriff des technisch versierten Thrash-Metals der späten Achtzigerjahre, findet es heute nicht jene Anerkennung, die es eigentlich verdient hätte.
Thrash-Speed-Metal auf höchstem Niveau, gepaart mit einer überaus sauberen, druckvollen Produktion und einer Band auf dem Zenit ihres Schaffens. Speziell die verspielten Gitarren, auf denen dann die harten und vor allem schnellen Parts gespielt werden, sind ein Traum. Ihr kennt das Album noch nicht und wurdet bereits schmackhaft gemacht? Dann schnallt euch jetzt einmal ein Lätzchen um:
Der Titelsong dient gleichzeitig als Opener, bei dem man bereits nach wenigen Augenblicken einen wohligen Schauer am Rücken spürt. Hier trifft totaler Highspeed im Mittelteil auf eine schöne, angenehme Akustikpassage, die das Gitarrensolo einleitet und besser nicht hätte gewählt werden können. Bei der Idee für diesen Ohrwurm am Anfang des Songs scheinen die Jungs jedoch bei DEATH ANGEL ein wenig über die Schulter geguckt zu haben. Besser hätte der Beginn der Scheibe nicht gewählt werden können. Weiter geht es mit dem alles zerschmetternden 'Dreams Of Death', dessen Refrain einmal mehr zum Mitgrölen einlädt. Wer am Ende der Platte nicht heiser ist, dem kann auch nicht weitergeholfen werden.
'N.E. Terror' versucht, das Tempo noch mal zu erhöhen, ehe es mit 'Escape From Within' zum balladesken Gänsehaut-Höhepunkt kommt. Der Song beginnt besinnlich und steigert sich in ein Riffmonster vor dem Herrn. Von den restlichen Songs auf der Scheibe sind noch 'I Live You Die', das von der Struktur her an den Titeltrack erinnert und eine unbändige Aggression inne hat, sowie 'Misguided Fortune' zu erwähnen, bei denen allesamt die Refrains prägnant sind und insbesondere die schnellen Gitarrenwände herausstechen und ein Feuerwerk der Sinne abfeuern. Großes Kino. Die restlichen Songs passen auch wunderbar ins Gefüge, ihre Besprechung würde aber den Rahmen deutlich sprengen, sodass ich die besten Tracks auf diesem Epos herauspicken musste.
Ihr seht schon, dass es relativ schwierig ist, bis ans Ende der Platte zu kommen, da man bei jedem Song sofort die Repeat-Taste drücken möchte, um von Neuem in Ekstase zu verfallen.
Habe ich verhältnismäßig auch spät von dem Potenzial von FLOTSAM AND JETSAM erfahren dürfen, wurde ich beim ersten Durchlauf der Platte umso mehr von den Socken gehauen. Thrash-Metal at it's best. Ein Klassiker, ein Meilenstein. Lasst es zusammen mit SACRED REICHs "American Way" durch eure Hörwände laufen und ihr wünscht euch solche Sternstunden wieder, in denen Thrash-Metal noch das war, für das es anfänglich stand.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp