FLOWING TEARS - Thy Kingdom Gone
Mehr über Flowing Tears
- Genre:
- Gothic / Female Fronted Metal
- Label:
- Ascendance / Soulfood
- Release:
- 14.11.2008
- Orchidfire
- Pain Has Taken Over
- Rain Of A Thousand Years
- Grey
- Thy Kingdom Gone
- Words Before You Leave
- Miss Fortune
- Colossal Shaped Despair
- Kismet
- For My Enemies
- Souls Of The New Reign
- The War We Left Behind
Die FLOWING TEARS melden sich nach vier Jahren Studiopause mit einem neuen Album zurück.<br />
Auch wenn die SaarländerInnen im letzten Jahr mit dem wunderbaren Live-Album "Invanity" einen mehr als nur appetitanregenden Pausensnack zu offerieren hatten und dadurch erneut in die Schlageilen gelangen konnten, stammt das letzte Studioalbum "Razorbliss" bereits aus dem Jahr 2004.
Diese verhältnismäßige lange Schaffenspause hat der Formation aber nichts anhaben können, im Gegenteil, denn "Thy Kingdom Gone" zeigt die Herrschaften nebst Helen Vogt am Mikro von ihrer besten Seite. Das dunkle Timbre ihrer Frontdame war schon seit längerer Zeit zu dem Markenzeichen schlechthin geworden und ist als solches auch auf dem aktuellen Silberling vorhanden.
Hinsichtlich des Songwritings gibt es auf ihrem aktuellen Dreher, für den Seth Siro Anton (SEPTIC FLESH) ein imposantes Artwork fabriziert hat, im direkten Vergleich zu den Vorgängerwerken jedoch dezente Veränderungen zu vermelden und zwar in Form einer Orientierung hin zu noch mehr Düsternis in Kombination mit zeitgleicher verstärkter Heftigkeit. Soll heißen, FLOWING TEARS können sich nun noch deutlicher von der Gothic-Schiene entfernen und wissen ihre Songs abermals als sehr eigenständige Kunstwerke erscheinen zu lassen.
Irgendwie erinnern mich die Dame und ihre Herren an qualitativ hochwertigen Wein, der ja auch, selbst wenn er bereits zur Konsumation frei gegeben ist, seinen vollen Geschmack erst nach einer gewissen Reifezeit erreicht. Jene scheinen FLOWING TEARS ebenso hinter sich gebracht zu haben, denn die Band ist seit Beginn ihrer Karriere hörbar gereift und weiß für den Zuhörer von Album zu Album um dezente Nuancen verändert zu schmecken, auch wenn die eigentliche Geschmacksnote selbstredend unverändert geblieben ist.
Mit Fortdauer der Spielzeit wird der Eindruck erweckt, als hätte die Formation den Metal regelrecht neu für sich entdeckt und vermehrt in ihre Tracks integriert und zwar speziell die ganz dunkle Variante davon. Die Tournee als Special Guest von SAMAEL im Jahr 2004 scheint wohl nachhaltig Wirkung auf die SaarländerInnen ausgeübt zu haben, was im dunklen Anstrich von "Thy Kingdom Gone" generell, ganz besonders aber im Titeltrack nachzuvollziehen ist. Für diesen haben sich FLOWING TEARS Vorph als Gastsänger ins Studio geladen, um zusammen mit dieser Dark-Metal-Ikone ihren bislang heftigsten Track einzuspielen.
Eben jener zählt zusammen mit dem knackigen Ohrwurm von Opener namens 'Orchidfire', dem für ihre Verhältnisse regelrecht aggressiv intonierten 'Pain Has Taken Over', sowie dem tiefschürfenden, melancholischen 'Grey', zu den Highlights eines in Summe gelungenen Albums, das der Band den weiteren Weg auf der Erfolgsleiter nach oben vereinfachen müsste.
Anspieltipps: Orchidfire, Pain Has Taken Over, Grey, Thy Kingdom Gone
- Redakteur:
- Walter Scheurer