FLUISTERWOUD - Laat Alle Hoop Varen
Mehr über Fluisterwoud
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Ván
- Release:
- 27.03.2009
- Laat Alle Hoop Varen
- Kerkganger
- Verlost In Het Vuur
- Met De Wind Wedergekeerd
- Hoemannen
- Mijn Donker Wezen
- De Bezetene
Mit dem Wohnmobil in den Norden: Black Metal in holländischem Orange
"Rest In Peace", Black Metal, 2006, PLANET AIDS und "Laat Alle Hoop Varen". Gut, das passt auf den ersten Blick jetzt gar so gut zusammen. Mit ein bisschen Schminke, Augen zusammenkneifen, Kaugummi und Spucke kriegt man das dann aber doch irgendwie gebacken. Subjekt des gesteigerten Interesses ist die niederländische Black-Metal-Band FLUISTERWOUD, die nun das eigentlich längst fertiggestellte Album "Laat Alle Hoop Varen" via Ván dem lechzenden Underground vor den Pandalatz knallen.
Dass sich ein trauerndes requiescat in pace nicht zwangsläufig mit Hoffnungslosigkeit verbinden lässt, ist an der Geschichte zweitrangig. Interessanter ist da schon, dass sich FLUISTERWOUD schon im Jahre 2006 aufgelöst haben, und – die Totenruhe dennoch als gegeben hinnehmend – mit der aktuellen Scheibe eine Art untoten Nachruf kreieren. Gegründet wurde die Band, in einschlägigen Kreisen als Kultformation betrachtete, als Einmannprojekt von Tausendsassa Nachtraaf (URFAUST, PLANET AIDS, GRIMM, etc.) schon im Jahre 1996. Mit dem Album "Langs Galg En Rad" im Jahr 2003 und zwei Split-EP's – unter anderem mit SAURON – kann man im Jahre 2006, dem Jahr der Zäsur, auf eine recht erfüllte Geschichte zurückblicken. Warum man sich auflöste, entzieht sich leider meiner Kenntnis.
Was erwartet einen auf "Laalt Alle Hoop Varen"? Nun, im Prinzip klassischer, roher Black Metal mit Einflüssen aus dem früheren Pagan-Sektor und Ausflügen in rotzig-rockigere Roller-Sounds. Die Gitarren schneiden in gewohntem Manier durch alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Melancholie und überbordender Hass wechseln sich dabei in einem wohlgemischten Verhältnis ab. Das Schlagzeug bleibt dabei seinem Genre treu, neben ordentlichen Blastpassagen ('De Bezetene') wird schon mal auf die Bremse gedrückt und ein australischer, wechselstromiger Zweitakter bemüht ('Hoemannen'). Sagelinge am umgedrehten Mikro screamed die unheiligen, niederländischen Texte ambitioniert und passend.
Nun die alles entscheidende Frage: Was kann das Album? Im Prinzip findet der underground-motivierte Fan eine solide produzierte Black-Metal-Scheibe, mit der man wenig falsch machen kann. Die Zitate reichen von DARKTHRONE über KAMPFAR und gehen damit weit roher und respektvoller um als die Kollegen von CIRITH GORGOR oder MISTELTEIN. Das Prinzip Black Metal wird bei FLUISTERWOUD in seiner Ursprünglichkeit formuliert und hat nichts mit dem symphonischen Highspeed-Geballer der späteren Generationen zu tun. Lachen und verschiedene Samples geben dem Ganzen eine zusätzliche, atmosphärische Ebene.
Fazit: Eine Empfehlung fällt auf der einen Seite nicht schwer, da das Niveau der Platte durchgängig recht hoch angesiedelt ist und klassischer, frühmotivierter Black Metal geboten wird. Fans dieser musikalischen Spielart haben das so oder wenigstens so ähnlich allerdings alles schon mal originärer und im Kontext der früheren Black-Metal-Welle und deren Vertreter gehört. Deswegen mit aller gebotenen Vorsicht: Reinhören lohnt sich, hier wird etwas über Durchschnitt geballert und gerumpelt.
Anspieltipps: Laat Alle Hoop Varen, Hoemannen, Met De Wind Wedergekeerd
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Julian Rohrer