FLUTTR EFFECT - Marking Time
Mehr über Fluttr Effect
- Genre:
- Prog Rock
- Label:
- Just For Kicks
- Release:
- 17.11.2006
- Like This
- Talk To Me
- Awake
- Hollywood Is Porn I
- Hollywood Is Porn II
- February First
- Lucky Glove
- Don't Know What You're Living For
- Venus Loves Hades
- Nowhere
- Marking Time
- Transmission (J's Dreamy Remix) (Bonus)
Die überaus progressiven FLUTTR EFFECT aus Boston (USA) sind mit das Seltsamste was mir in all den Jahren in den Player gekommen ist. Die fünf Musiker Troy Kidwell (g.), Vessela Stoyanova (Midi marimba. [? , Anm. d. Verf.]), Kara Trott (voc.), Valerie Thompson (electric cello) und J. Marchionna (dr./perc.) spielen eine schwer einzuordnende Mischung aus progressiven Rock und Metal über folkloristische Klänge bis hin zu Pop sowie Trip Hop. Das klingt auf einer Seite spannend und ist es auch in gewisser Hinsicht, jedoch liegt hier auch das Problem, dass man sich nicht einig zu sein scheint, was man denn nun genau machen möchte. Hier und da (u.a. 'Venus Loves Hades', 'Awake' oder 'Like This') sind teils komplexe und teils langatmige, aber nachvollziehbare Songstrukturen mit einprägsamen Melodien vertreten, aber dann finden sich auf "Marking Time" auch unglaublich schräge und konfuse Kompositionen oder Klanggebilde (u.a. 'Nowhere' oder 'Hollywood Is Porn'), die so ziemlich in jedem denkbarem Genre "wildern". Eine Prise Progrock, ein Hauch Metal, ein Quäntchen Ambient Music, ein wenig Pop, ein paar Körnchen Jazz, Trip Hop und zahllose weitere Versatzstücke, die aber im Endeffekt wie unmotiviert zusammengeschustert wirken, zeigen zwar die Vielseitigkeit der Band, aber auch deren Orientierungslosigkeit. Darüber hinaus ist der über weite Strecken dumpfe und definitiv nicht zeitgemäße Sound ein weiteres Manko, welches die Scheibe nicht unbedingt leichter zugänglich macht. Das mag teilweise auf die exotische Instrumentierung zurückgehen, jedoch sind die drei Damen und zwei Herren mit ihrem Sound aus den Anfangstagen von Bands wie YES oder PINK FLOYD heute einfach nicht angemessen vertreten. Da hilft auch der gelungene und sich nach balladeskem Anfang fast zu einer Rocknummer steigernde Bonustrack 'Transmission (J's Dreamy Remix)' nicht mehr wirklich die Kohlen aus dem Feuer zu holen.
Das bereits erwähnte überlange 'Hollywood Is Porn' ist teilweise so konfus und abgedreht, dass selbst einem bekennenden Progfan wie mir schwindlig wird und sich mir unweigerlich die Frage aufdrängt, ob nicht wirklich manchmal weniger mehr ist...
Mehr auf der Homepage oder bei Just For Kicks Music.
Anspieltipps: Nowhere, Awake, Transmission (J's Dreamy Remix)
- Redakteur:
- Martin Stark