FLYING CIRCUS - The Eternal Moment
Mehr über Flying Circus
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Fastball Music / BOB-Media
- Release:
- 07.11.2025
- A Talk With The Dead
- Green
- A Sweet Thing Called Desire
- And You Run
- Pilikua Akahai
- What Remains
- And You Rest
- Movie Moments
- The Time Machine
- The Dancing Stone [Bonus Track]
Der Zirkus fliegt wieder und erhebt sich in beachtliche Höhen!
Das Quintett FLYING CIRCUS vom Niederrhein meldet sich nach der Neueinspielung seines Erstlings "Seasons" nun wieder mit neuem Material auf dem Album "The Eternal Moment" zurück. Die Scheibe wurde zu großen Teilen in den renommierten Dierks-Studios aufgenommen. Sie zeigt die Formation einmal mehr als eine der originellen Größen in der Rockmusik. Zugleich ist "The Eternal Moment" das letzte Album mit dem langjährigen Bassisten Roger Weitz.
Die Band steigt bemerkenswert in das Album ein. Auf den vertrackten, mit rockigen Gitarren, verschiedenen Tasteninstrumenten und der Geige (einem Markenzeichen von FLYING CIRCUS) breit aufgestellten, teils schroffen und teils melodischen Prog Rock von 'A Talk With The Dead' folgt das leichtfüßige und eingängige 'Green'. Wenn man zu FLYING CIRCUS recherchiert, stößt man auf verschiedene Stilbezeichnungen wie Progressive Rock, Hardrock oder Classic Rock. Auch wenn der Schwerpunkt der Band sicher im Prog liegt, scheint sie doch wie die großen Gruppen der Siebziger nicht bestrebt zu sein, vorgegebene Kategorien auszufüllen, sondern einen eigenen Stil zu spielen, der sich aus verschiedenen Quellen speist. So finden sich auch Spuren vom Neo-Prog der Achtziger, von etwas schrägem Krautrock und anderen Richtungen. Vor allem gehen hier irgendwelche ungewöhnlichen "progressiven" Kapriolen nie zu Lasten der Musik.
So hört man im weiteren Verlauf den kernigen und komplexen Rocker 'A Sweet Thing Called Desire'; die reduzierte, aber nicht minder intensive Ballade 'And You Run', die in dem akustischen instrumentalen 'And You Rest' mit Klampfe, Geige und Mandoline eine Fortsetzung findet; mit 'Pilikua Akahai' ein weiteres Instrumental zwischen barocker Gelassenheit und ALAN PARSONS PROJECT. Zwei echte Höhepunkte warten gegen Ende der Scheibe: Da ist zum einen das epische, vielseitige Prog-Opus 'Movie Moments', das einige Siebziger-Reminiszenzen enthält und sicher auch im Liveprogramm eine gute Figur machen wird; zum anderen das vordergründig leichtere 'The Time Machine' mit einem ganzen Arsenal an Tasten, von der dröhnenden Orgel über schwebende Synthies bis hin zu einer mächtigen Kirchenorgel.
Es ließen sich jetzt noch etliche Details aufzählen. Doch das wichtigste ist, dass hier eine Band zu hören ist, die nicht vergessen hat, dass Musik zunächst interessante Melodien braucht. Dazu kommen wohlüberlegte Arrangements, eine gute Gitarrenarbeit, ein ausdrucksstarker Sänger und eine akkurate Ausarbeitung der Songideen bis zu Querverweisen in den Texten. Das Album ist so melodisch, dass es zugänglich ist, und so komplex, das man auch bei späteren Durchläufen noch Entdeckungen machen kann. Dank "The Eternal Moment" wird einem wieder bewusst, dass ein Album mehr als eine Ansammlung von Liedern ist.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser


