FLYKT - Charnel Heart
Mehr über Flykt
- Genre:
- Black Metal / Blackened Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Folter Records
- Release:
- 29.03.2019
- Compendium Of Sacrilege
- The Great Assassination
- As Hunters To Havoc
- The Great Collapse
- Derelict
- Cadaver Of Doubt
- Sent To Destroy
- Charnel Heart
Musik gewordenes Klischee oder doch vielversprechende Black-Metal-Newcomer?
Die schwedische Black-Metal-Szene war gerade in den Neunzigern besonders für ihre teilweise extrem satanistische Ausrichtung in den Schlagzeilen, man denke hier beispielsweise nur an die Geschichte rund um Jon Nödtveidt und seine Band DISSECTION. Kein Wunder also, dass auch die Newcomer von FLYKT laut eigener Aussage ihre Musik als Vehikel für den Satanismus und das Ende der Menschheit verstehen. Soweit, so Klischee behaftet. Bleibt eigentlich nur die Frage, ob die Jungs aus Stockholm auch musikalisch mit ihrem Erstwerk "Charnel Heart" auf ausgetretenen Pfaden wandeln, oder dem Genre auch ein paar frische Aspekte abgewinnen können.
Der Opener 'Compendium Of Sacrilege' klingt in dieser Hinsicht aber wenig vielversprechend, serviert wird nämlich melodisches Schwarzmetall, das sich sofort ganz klar der schwedischen Spielart zuordnen lässt. Doch auch wenn hier das Rad ganz sicher nicht neu erfunden wird, überzeugt mich die erste Komposition des Albums dennoch mit einer herrlich dichten Atmosphäre und rasanter Gitarrenarbeit. Trotzdem haben wir es hier keinesfalls mit einer dauerhaften Blast-Beat-Beschallung zu tun, denn immer wieder lassen die Schweden auch Luft für epische Passagen, bei denen dann auch gerne in Sachen Tempo ein wenig auf die Bremse getreten wird. Stellenweise erinnern mich Tracks wie 'The Great Assassination' oder 'The Great Collapse' auch fast mehr an angeschwärzten Todestahl als an waschechten Black Metal, was auch schnell Parallelen zu den eingangs bereits erwähnten Landsmännern von DISSECTION und deren Überalbum "Storm Of The Light's Bane" aufflackern lässt. Um mit den Genre-Legenden aber auf volle Albumdistanz mitzuhalten, fehlt der Truppe aus Stockholm allerdings noch das Stehvermögen, denn gerade in den letzten Minuten des Silberlings wird die dichte an guten Einfällen doch etwas dünner, worunter vor allem der abschließende Titeltrack und auch 'Sent To Destroy' hörbar leiden.
Summa summarum ist "Charnel Heart" trotzdem ein ordentlicher Genre-Release geworden, den ich Fans von schwedisch angehauchtem Balck Metal und angeschwärztem Todesstahl durchaus ans Herz legen kann. Innovationen darf man von FLYKT dabei natürlich nicht erwarten, dank einer überzeugenden ersten Hälfte kann sich das Album allerdings im unüberschaubaren Genre-Dickicht trotzdem positiv hervortun.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs