FLYLEAF - Flyleaf
Mehr über Flyleaf
- Genre:
- Nu Metal
- Label:
- GUN / Sony-BMG
- Release:
- 18.08.2006
- I´m So Sick
- Fully Alive
- Perfect
- Cassie
- Sorrow
- I´m Sorry
- All Around Me
- Red Sam
- There For You
- Breathe Today
- So I Thought
- Tina (Bonus Track)
Worauf man sich bei dieser Rezension einstellen muss, haben wir schon in der Besprechung der ersten Singleauskopplung 'I'm So Sick' klargestellt. Denn wie toll schon der Vorgeschmack war, konnten wir euch hoffentlich gut darlegen. Obwohl schon in der letzten Rezension erwähnt, noch mal kurz etwas zum Quintett: Die Band besteht aus der wunderschönen Lacey Mosley (Gesang), Sameer Bhattacharya , Jared Hartmann (Gitarre), Pat Seals (Bass) und James Culpepper (Schlagzeug), wurde 2001 im amerikanischen Texas gegründet, ware schon Support für Genregrößen wie KORN, 3 DOORS DOWN, STAIND, DEFTONES und STONE SOUR (kommt mit diesen übrigens Ende Oktober nach Deutschland) und ist in ihrer Heimat schon ziemlich populär, was die genannten Engagements als Vorband wohl beweisen.
FLYLEAF zeigen in jedem Song ihrer zwölf Songs langen Platte Geschick für sich ins Hirn fressende Refrains und mitsummbare Melodien, die einem so schnell nicht mehr aus dem Schädel gehen wollen. Besonders Frontfrau Lacey muss man wegen einer unglaublich geilen Stimmarbeit hervorheben. In der einen Sekunde brüllt sie so, dass man glaubt, man hätte es mit Lucifer persönlich zu tun. In dem anderen Moment scheint es, als ob ein Engel uns mit seiner zarten Melodie verwöhnt. Miss Mosley besitzt eine sehr abwechslungsreiche, variable Stimme und ähnelt dabei der kleinen Punk-Zicke AVRIL LAVIGNE. Natürlich, mit Hits wie 'I'm So Sick', 'Fully Alive', 'Cassie', dem tragenden 'All Around Me' oder 'Breathe Today' schlägt der ausführende Produzent Howard Benson (P.O.D., PAPA ROACH, MY CHEMICAL ROMANCE usw.) den kommerziellen Weg ein, was aber völlig legitim ist und vor allem trotzdem noch rockt. Wie gefühlvoll die einzige Frau unter den vier Jungs ist und das auch ausdrücken kann, zeigen die beiden herzerfüllten Balladen 'There For You' und 'So I Thought'. Hier heißt es abschalten, träumen und genießen. Klar, auch hier sind Füller wie 'Perfect', 'Sorrow', 'I'm Sorry und 'Red Sam' vorhanden, die bestechen aber durch eine im Vergleich hervorragende Qualität. Auch der instrumentale Bereich weiß durch Nu-Metal-typische Riffs der beiden Gitarren und den zwei groovenden Elementen Bass und Schlagzeug mehr als nur zu überzeugen.
Auf der einen Seite ist es schade, dass die Platte schon nach guten 36 Minuten (inklusive dem mitreißenden Bonus-Track 'Tina') sein Ende gefunden hat, auf der anderen Seite ist das vielleicht aber auch besser. So gibt es nämlich keine überflüssigen Lieder, die einem die sonst so gute Stimmung durch Langatmigkeit vermiesen können. Jeder Song ist kurz, knapp und hat dennoch alles gesagt. Die Tempowechsel sind stimmig eingesetzt und die Emotionen kommen natürlich und völlig ungespielt rüber. Das selbstbetitelte Debütalbum ist sehr gut ausgefallen, zeigt gleichzeitig, dass der Nu Metal noch lange nicht begraben ist und mich würde es nicht wundern, wenn die Texaner selbst bald einen Support hätten und nicht als solcher fungieren müssten. Mehr bitte!
Übrigens: Auf der CD befinden sich neben der musikalischen Leistung noch die beiden Musikclips zu 'Breathe Today' und 'I'm So Sick'.
Anspieltipps: I'm So Sick, Fully Alive, Cassie, All Around Me, Breathe Today, There For You, So I Thought
- Redakteur:
- Daniel Schmidt