FLYLEAF - Flyleaf (Re-Release)
Mehr über Flyleaf
- Genre:
- Nu Metal
- Label:
- A&M/Octone
- Release:
- 20.03.2008
- I'm So Sick
- Fully Alive
- Perfect
- Cassie
- Sorrow
- I'm Sorry
- All Around Me
- Red Sam
- There For You
- Breathe Today
- So I Thought
- Fully Alive (Acoustic)
- All Around Me (Acoustic)
Als FLYLEAF auf dem Rock am Ring 2006 ohne offizielles Album in der Hinterhand mächtig abräumten, gab es Stimmen, die dem Quartett um Frontfrau Lacey Mosley schon eine kurzfristige Zukunft als die neuen Senkrechtstarter des modernen Rock prophezeiten. Wenige Monate später erschien das unbetitelte Debüt der Band und man tourte u. a. mit STONE SOUR durch Deutschland.
Knapp 18 Monate später wird dieses Debüt nun mit zwei Bonustracks (nette Akustikversionen von 'Fully Alive' und 'All Around Me') noch mal auf den Markt geworfen. Grund dafür ist aber wohl eher, dass man KORN gerade auf Tour begleitet hat und man noch mal die Band promoten möchte. Der vorausgesagte Aufstieg blieb zumindest in Deutschland doch weitestgehend aus.
Dabei hat der Silberling durchaus seine Qualitäten. Mit 'I'm So Sick', 'Fully Alive', 'Cassie' und 'Breathe Today' gibt es gleich vier potenzielle Hits, zudem hat die Band mit der Stimme von Lacey Mosley einen hohen Wiedererkennungswert. Zwar erinnert sie mich immer mal wieder an eine Mischung aus AVRIL LAVIGNE und Lucia Cifarelli von den einst sträflich ignorierten DRILL, die ein ähnliches Vibrato in der Stimme hat. Doch da zumindest letztere heutzutage (fast) niemand mehr kennt, ist diese Mixtur durchaus einzigartig im Musikzirkus. Zumal sie dieser mit harten Shouts auch immer mal wieder eine neue Note verpasst.
Warum der Aufstieg trotz permanenter Bühnenpräsenz, guten Rezensionen und einem Majorlabel im Rücken dennoch ausblieb, ist nicht wirklich zu erklären. Vielleicht liegt es daran, dass das Album trotz einer mickrigen Spielzeit von 39 Minuten (inklusive (!) Bonustracks) die ein oder andere Länge ('Perfect', 'Red Sam') aufweist, vielleicht auch daran, dass die High-End-Produktion von Howard Benson (u. a. MY CHEMICAL ROMANCE) wenig Raum für echte Emotionen lässt, vielleicht aber auch einfach daran, dass FLYLEAF entgegen aller Hoffnung anno 2006 schlicht noch nicht den Nerv der Zeit getroffen haben. Ob sich das ändert, dürften wir in einigen Monaten wissen. Dass so etwas möglich ist, beweisen ja unter anderem die 30 SECONDS TO MARS, deren Zweitwerk "A Beautiful Lie" erst knapp zwei Jahre nach Veröffentlichung in Deutschland die Charts stürmte und sich dort auch heute noch hält.
Wer im gleichen Maße neumodischen Sounds und Frauen am Mikro aufgeschlossen gegenüber steht, sollte hier zumindest mal reinhören.
Anspieltipps: I'm So Sick, Fully Alive, Cassie, Breathe Today
- Redakteur:
- Peter Kubaschk