FOCUS - X
X
Mehr über Focus
- Genre:
- (Progressive) Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Candlelight
- Release:
- 05.11.2012
- Father Bachus
- Focus10
- Victoria
- Amok In Kindergarden
- All Hens On Deck
- Le Tango
- Hoeratio
- Talk Of The Clown
- Message Magic
- X Roads
21.11.2012 | 07:06
Eine Empfehlung für Liebhaber von 70ies Prog, Flöten und JETHRO TULL!
Die niederländische Band FOCUS ist sicher kaum jemandem ein Begriff. Dies sollte sich aber zumindest für diejenigen schnell ändern, die progressiven Rock alter Schule lieben. Denn FOCUS gehören in der Tat zu den Originalen dieses Musikstils. Flötist/Organist Thijs van Leer hat die Band schon 1969 gegründet. Sie veröffentlichte bis 1978 sieben Alben, die Musik in der Schnittmenge von Prog Rock, Folk und Jazz boten und bisweilen auch mal ganz schön abgefahren klangen. "Focus III" wurde letztens in die "Eclipsed"-Liste "BEST OF PROG - 150 Alben für die Ewigkeit" gewählt. FOCUS reformierten sich 2001 wieder und sind seitdem immer wieder auch live unterwegs, so auch im Herbst 2012, was POWERMETAL.de natürlich nicht entgangen ist (zum Konzertbericht).
Ich tue mich sehr schwer, die Musik auf "X", dem zehnten Album der Band, zu kategorisieren. Es geht sehr hardrockig los und die Flöten erinnern natürlich sofort an JETHRO TULL, eine Reminiszenz, die nicht nur bei diesem Song offenbar wird. FOCUS agieren jedoch zunächst weitgehend instrumental und schwenken bei den nächsten zwei Stücken ('Focus10' und 'Victoria') auf dezent proggigen, leicht jazzigen Rock, bei dem die schöne Sologitarre von Menno Gootjes und natürlich die Flöte im Vordergrund steht. Dann kehrt so langsam der Wahnsinn ein. Bei 'Amok In Kindergarten' ist es zunächst nur der Songtitel, doch beim scharf rockenden 'All Hens On Deck' kommt eine Stimme dazu, die mit der Orgel mitsingt. Allerdings keinen Text, sondern nur lautmalerisch, was total abgedreht klingt. Und auf einmal tönen FOCUS wie MAGMA. Das kobaïanisch ist hier allerdings noch im Babystadium. Bei 'Le Tango' ist es dann auch "richtiger" Gesang und dem Namen entsprchend wird es sogar leicht melancholisch und verträumt. Ja, so wie es sich liest, so ist es auch: FOCUS sind stilistisch sehr breit gefächert und so kann man auch nach zehn Durchläufen noch kein schlüssiges Gesamtbild sehen. Dennoch macht das Hören der Scheibe viel Spaß. Bei 'Hoeratio' wird ein lateinischer Text rezitiert und mit geradezu doomigen Elementen unterlegt, was meine seltsamen Ohren irgendwie an die FLOWER KINGS zu "Stardust We Are"-Zeiten erinnert. 'Talk Of The Clown' klingt dann tatsächlich wie ein Narrenlied, bei dem sofort das Bild eines tanzenden Clown mit Flöte entsteht. Und so ist jeder der zehn Songs ein Unikat, das unterschiedlichste Bilder und Assoziationen hervorrufen kann. So etwas muss man als Musiker erst einmal schaffen!
Fazit: "X" ist ein abwechslungs- und ideenreiches Progalbum, das Fans von roten Fäden fast etwas zu bunt sein, Fans von exotischen Eintöpfen jedoch ganz hervorragend munden dürfte. Reinhören empfohlen!
Fazit: "X" ist ein abwechslungs- und ideenreiches Progalbum, das Fans von roten Fäden fast etwas zu bunt sein, Fans von exotischen Eintöpfen jedoch ganz hervorragend munden dürfte. Reinhören empfohlen!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Thomas Becker