FOGHAT - Sonic Mojo
Mehr über Foghat
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Metalville / Rough Trade
- Release:
- 10.11.2023
- She's A Little Bit Of Everything
- I Don't Appreciate You
- Mean Woman Blues
- Drivin' On
- Let Me Love You Baby
- How Many More Years
- Song For The Life
- Wish I'd Been There
- Time Slips Away
- Black Days And Blue Nights
- She's Dynamite
- Promised Land
FOGHAT in gewohnter Klasse, aber nur mit halber Kraft voraus.
Über ein halbes Jahrhundert gibt es die Rockband FOGHAT schon. Sie hat nicht mehr die Veröffentlichungsfrequenz früherer Jahre, aber es tut sich immer noch etwas in der Gruppe. Zunächst gibt es personelle Änderungen zu vermelden. Neben dem Gründungsmitglied Roger Earl am Schlagzeug und dem langjährigen Leadgitarristen Bryan Bassett (früher bei MOLLY HATCHET und WILD CHERRY) ist Bassist Rodney O'Quinn, der beim letzten Studioalbum "Under The Influence" noch als Gastmusiker geführt wurde, nun fest in der Band, und ganz frisch dabei ist Sänger und Gitarrist Scott Holt. Außerdem hat die Band mit "Sonic Mojo" ein neues Album aufgenommen.
FOGHAT war immer für strammen Hardrock bekannt, doch auf der neuen Scheibe geht das Quartett es etwas ruhiger und entspannter an. Auch wenn "Sonic Mojo" neues bzw. erstmalig von FOGHAT eingespieltes Material enthält, kann man das Album als Rückblick auf die Karriere der Band betrachten. Zum einen findet sich darauf neben traditionellem amerikanischem Rock, wie er für die Band typisch ist, auch Blues und Country. Wie in der Vergangenheit mischt die Gruppe eigene Stücke mit Covern, und sie ließ sich bei einigen Nummern wieder von Kim Simmonds unterstützen, dem vor einem Jahr verstorbenen Kopf von SAVOY BROWN, bei denen einige FOGHAT-Gründer zuvor gespielt hatten.
Die Scheibe wird sehr gut durch 'She's A Little Bit Of Everything', 'I Don't Appreciate You' und 'Drivin' On' eingeleitet, die einerseits abrocken, aber auch die lässige Stimmung das Albums bestimmen. Eingestreut sind die Cover einiger Bluestitel, beginnend mit ELVIS PRESLEYs 'Mean Woman Blues'. Hat der King of Rock'n'Roll das Stück in seiner typischen Manier interpretiert, ist es hier so umarrangiert, dass es genau zu FOGHAT passt. Bilde ich es mir nur ein, oder klingt das Gitarrenspiel in WILLIE DIXONs 'Let Me Love You Baby' ein wenig nach STEVIE RAY VAUGHAN, der das Lied auch schon gecovert hat? Ein Höhepunkt von "Sonic Mojo" ist sicher die ebenso emotionale wie elegante Darbietung der Ballade 'How Many More Years' von HOWLIN' WOLF. Zwischen 'Song For The Life' mit seiner an den ROLLING STONES orientierten Rhythmik und dem strammen Rocker 'Black Days And Blue Nights' mit Slidegitarre - früher einem Markenzeichen der Gruppe, derzeit eher sparsam verwendet - setzt man sich zu 'Wish I'd Been There' und 'Time Slips Away' bei NEBELHUT den Cowboyhut auf. Und was hätte besser ans Ende dieser Scheibe gepasst als ein lässiger Rock'n'Roll von CHUCK BERRY wie 'Promised Land'?
"Sonic Mojo" ist ein von vorne bis hinten gutes Album geworden. Dass es bei mir zu keiner höheren Punktezahl langt, liegt einmal daran, dass ich doch die härtere Seite von FOGHAT bevorzuge, und zum anderen daran, dass - um auf hohem Niveau zu klagen - zwischen lauter guten Aufnahmen die besonderen und herausragenden doch etwas dünn gesät sind.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser