FOLKEARTH - By The Sword Of My Father
Mehr über Folkearth
- Genre:
- Folk/Viking Metal
- Label:
- Stygian Crypt Productions
- Release:
- 01.08.2006
- Introduction
- The Lady's Gift
- By The Sword Of My Father
- Naglfar Sets Sail
- The Death Of Beowulf
- Instrumental
- Skaldic Art
- Domain Of Darksome Ravens
- Return To Walehalle
- Heathenpride (FALKENBACH Cover)
- Elves
- Invictus
- Wisdom Of Wolves
- Sailing A'Viking
- Tribute To The Viking Gods
- Journey Ends
Anscheinend hat gute Musik heute ihren Ursprung in Litauen. Denn dort wohnt Ruslanas, der Erfinder und Kopf des Folk/Viking-Metal-Projektes FOLKEARTH. Satte 31 Musiker aus acht verschiedenen Ländern hat er mobilisiert, um die jetzt schon zweite Scheibe nach dem Debüt "A Nordic Poem" rauszuhauen. Darunter sind Bandmitglieder von FOREFATHER, VAN LANGEN, THIASOS, DIONYSOS, YGGDRASIL, URUK-HAI und SKALDEFADER. "By The Sword Of My Father" ist spieltechnisch nochmal eins/zwei Klassen aufgestiegen und beschert dem Hörer extrem individuelle Songs, die jeweils einen komplett eigenen Charakter besitzen. Das dürfte auch daran liegen, dass alle beteiligten Musiker ihr Material separat aufnahmen und es sich gegenseitig zuschickten.
Schon beim Opener 'The Lady's Gift' hört man prominente Besetzung. So schenkte der Sänger von FOREFATHER, welcher wieder mit von der Partie war, dem Stück seine typisch epische und heroische Stimme. An sich geht es bei dem Stück recht schnell zur Sache und die Gitarren geben einen sehr melodiösen Takt an. Insgesamt wechselt der Song zwischen Mid- und Uptempo-Parts und schafft es dabei, einen konstanten Gute-Laune-Pegel zu halten.
Recht gegensätzlich ist dann der Song 'Naglfar Sets Sail'. So kommen nach einem verträumten, unter die Haut gehenden Sirenen-Gesang-Intro schnelle, folkige Keyboard-Dudel-Parts, unterstützt von saftigem Gitarrengeschredder. Der Gesang, welcher sich im Verlauf des Albums aufgrund wechselnder Sänger stetig ändert, geht ins Keifen über und das Tempo bleibt durchgehend konstant.
So erstreckt sich der Umfang des Silberlings über verschiedenste Spielarten. Mal ist es Power-lastig, mal richtig schön folkig und verleitet zum Mitschunkeln und Mettrinken (wie bei 'Skaldic Art'), mal rockig ('Tribute to the Viking Gods') oder sogar düster und tragend ('Domain of Darksome Ravens').
Mein absoluter Favorit ist aber das 'Instrumental'. So simpel der Song auch benannt ist, umso mehr hat er's in sich. Gestartet von einem sanften Klavierklimpern, entwickelt sich das Stück zu einem Stimmung machenden Mittelalter-Reißer mit treibenden Dudelsäcken und prächtiger Stromgitarren- und Percussionuntermalung. Eine wunderbare Abwechslung und Überraschung zugleich. Und als ob es damit noch nicht genug wäre, haben sich FOLKEARTH an den König des Pagan Metal, FALKENBACH, herangetraut und das allseits beliebte Machtwerk 'Heathenpride' gecovert. Klar kommt diese Version nicht an das Original heran, doch die Jungs haben wahrlich gute Arbeit geleistet.
Die gesamte Scheibe ist ein wirkliches Meisterwerk des Folk/Viking-Metal-Genres und schafft es, durch seine Individualität in Sachen Songwriting und Komposition zu überzeugen. Das Einzige, was mir Gedanken macht, ist die Frage, warum man bei satten 31 Musikern immer noch ab und an den Drumcomputer verwendet. Hab ich da was verpasst? Einen qualitativen Abbruch tut das aber trotzdem nicht.
Ansonsten hört man einen leichten Underground-Touch heraus, was der Sache eine gewisse Authentizität verleiht. Wer also Bands wie FALKENBACH, FOREFATHER und ELUVEITIE mag, sollte bei diesem multikulturellen Projekt definitiv zugreifen.
Anspieltipps: The Lady's Gift, Naglfar Sets Sail, Instrumental
- Redakteur:
- Sebastian Schneider