FOLLOW THE CIPHER - Follow The Cipher
Mehr über Follow The Cipher
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 11.05.2018
- Enter The Cipher
- Valkyria
- My Soldier
- Winterfall
- Titan's Call
- The Rising
- A Mind's Escape
- Play With Fire
- I Revive
- Starligght
- Carolus Rex
SABATON 2.0? Nicht ganz...
Vorab: Ich bin überhaupt kein Freund des anhaltenden SABATON-Hypes, halte die Schweden für komplett überbewertet und kann bis heute nicht nachvollziehen, wie es der Band gelungen ist, so weit nach oben zu gelangen. Insofern war die Freude über den neuen Release von FOLLOW THE CIPHER zunächst auch nur begrenzt, schließlich hat Joakim Brodén seine Finger hier ebenfalls im Spiel gehabt und bedankt sich im Anschluss über eine Neuinterpretation des vermeintlichen Klassikers 'Carolus Rex'. Hat sich die Band daher für SABATON-Gegner schon disqualifiziert?
Die Antwort lautet überraschenderweise nein, auch wenn sich nicht abstreiten lässt, dass die Female-Fronted-Kapelle aus Falun eher die Masse anspricht und so manchen kitschigen Moment auf dem Debüt verewigt hat, über den sich letztlich streiten lässt. Andererseits produzieren die Skandinavier aber gerade in der ersten Hälfte ihres neuen Albums so viele Hits, dass man seine ablehnende Haltung einfach nicht wird aufrechterhalten können. 'My Soldier' und 'Titan's Call' sind Hymnen, die man auch als konservativer Metal-Prediger nicht verteufeln kann, und mit 'Enter The Cipher' und 'Valkyria' sind weitere Stücke vorgeschaltet, die trotz der Bemühungen um einen massentauglichen Konsens im Ohr haften bleiben.
Leider kann die Band dieses Niveau nicht bis zum Schluss halten und bringt mit dem schwachbrüstigen 'The Rising' und dem schunkeligen 'A Mind's Escape' genau das auf die Tafel, was man im Vorhinein befürchtet hatte: nämlich poppige Melodien und aufgeblähte Strukturen, deren Effekte nicht über die Durchschnittlichkeit der Songs hinwegtäuschen können. Doch der Einbruch ist nur von kurzer Dauer und wird von 'Play With Fire' und 'Starlight' schnell wieder kompensiert - wobei auch diese Nummern das Prädikat massentauglich nicht abschütteln können
Am Ende muss man vielleicht einfach mal die Befürchtungen mit der Realität in Relation setzen. "Follow The Cipher" punktet mit starken Refrains, feinen Widerhaken und einer vielschichtigen Performance, bei der derbe Passagen ebenso willkommen sind wie vereinzelte elektronische Verstärker, hat aber eben auch zwei, drei schwächere Songs am Start, die die Gesamtqualität ein wenig mindern. Alles in allem würde ich die Band aber jederzeit den großen Brüdern von SABATON vorziehen. Das mag vielleicht noch nicht allzu aussagekräftig sein, wenn man die einleitenden Sätze beachtet, bedeutet aber dennoch, dass dieses Album nicht zum letzten Mal in meinem CD-Schacht gelandet ist - und das ist mehr, als ich selbst am Anfang erwartet hatte!
Anspieltipps: Titan's Fall, My Soldier
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes