FORBANDEDE, DE - Menneske
Mehr über Forbandede, De
- Genre:
- Psychedelic Rock / Fuzz Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Some Studio
- Release:
- 12.05.2023
- Horisontens Tomhed
- Stemmer I Disen
- Brænd Mig Nu
- Omvendt Tyngdekraft
- Odysseé
- Vinger
- Dolker Dig I Ryggen
- Stjernetåger
- Sort Inferno
- Eva
- Djevel
- Ugudelig Og Vidunderlig
- Husk Du Skal Dø
- Harmageddons Vej
- Næb
- De Grådiges Kor
- Sølvhorn
- Jorden Ved Hvem Jeg Er
- Menneske
Dänisch gehört zum guten Ton!
Ein dänisches Volkslied mit dem Text von Edvard Lembcke trägt den Titel 'Vort Modersmål Er Dejligt' ('Unsere Muttersprache ist schön'). Dass auch sehr gitarrenlastige Rockmusik mit dänischen Texten nicht nur im Black Metal ganz hervorragend funktioniert, hat mir beispielsweise die Kopenhagener Psych-Band SPIDS NØGENHAT vor Augen geführt. Auch DE FORBANDEDE aus Odense, der Stadt Hans Christian Andersens, bedient sich ausschließlich des Dänischen, und das mit großer Überzeugungskraft. Textliche Hauptinspirationen sind H.P. Lovecraft, Science Fiction und dänische Poesie der 80er Jahre. Das 2015 gegründete Quartett hat eine Mélange aus Heavy Psych, Fuzz und Stoner Rock kreiert, ohne jedoch generell mit bleischweren Riffs zu arbeiten. Nur 'Næb' ist Stoner Rock in Reinkultur, 'Odyssé' in Ansätzen auch. Das mit 19 Titeln großzügig ausgestattete dritte Album "Menneske" zeigt, dass DE FORBANDEDE über eine ziemliche Variationsbreite an musikalischen Ausdrucksmitteln verfügt. Der mit recht viel Hall aufgenommene Gesang von Peter Østergaard Christensen ist eher etwas zurückgenommen, während er sich an der Gitarre richtig austoben darf.
'Horisontens Tomhed' gibt gleich die maßgebliche Atmosphäre des Albums bzw. Doppelalbums in der Vinyl-Version vor: beginnende Dämmerung im Übergang zur Finsternis. 'Stemmer I Disen' arbeitet mit Chören, um die richtige mystische Stimmung zu erzeugen, und ist nicht nur wegen des schönen Refrains ein Anspieltipp. Das schnellere 'Brænd Mig Nu' tendiert in der Strophe sogar etwas Richtung Gothic. Auch hier ist der Refrain ein echter Ohrwurm. Das düstere 'Djevel' fährt auch ein schnelleres Tempo auf und kombiniert Gitarre und Orgel mit eingängigen Gesangslinien. Dass die Dänen aber auch über Humor verfügen, zeigen sie im Video zu 'Vinger'.
Ein echter Hingucker ist das Artwork, das in der Vinyl-Fassung bestimmt hervorragend zur Geltung kommt. Das Quartett hat ein Händchen für Arrangements, weiß, wie man ein achtminütiges Instrumental mit leicht verfremdeten Folkeinflüssen schreibt ('Eva') und vermag besondere Klänge durch den Einsatz von Chören, Percussion, Orgel oder Wah-Pedal zu erschaffen. Höhepunkt ist vielleicht der hypnotisch-melancholische Titeltrack am Schluss. Es wäre schön, wenn DE FORBANDEDE mit "Menneske" auch außerhalb Dänemarks Freunde finden würde.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jens Wilkens