FORCE MAJEURE - Division Blue
Mehr über Force Majeure
- Genre:
- Melodic Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Reach Out
- The Halo Effect
- Trinity (Soldier's Revelation)
- Planetwaves
- Division Blue
Das dritte offizielle Demo der Band FORCE MAJEURE aus Finnland liegt mir nun seit einiger Zeit vor. Die Band wurde 1998 gegründet und besteht heute aus fünf Mitgliedern, außerdem hilft ab und an ein Keyboarder aus. Wieder einmal kann man große Erwartungen haben, wenn man die Vorbilder der Band kennt: IRON MAIDEN, DREAM THEATER und JUDAS PRIEST. Naja, relativ viel hat man mit den Göttern nicht gemeinsam, ein paar MAIDEN-Anleihen kann man vielleicht heraushören, das war es aber auch schon.
Trotzdem, die fünf Songs dieser Demo-CD sind allesamt recht eigenständig und wirken keinesfalls abgekupfert. Über die gesamte Spiellänge gibt es keine Momente, in denen man sich in irgendeiner Form gestört fühlt, da alles sehr ordentlich und technisch sauber eingespielt wurde. Auch der Sound ist äußerst gut für ein Demo. Eins ist aber ebenfalls klar: Finnisch klingt das nicht. Die Stimmung ist weder melancholisch noch besonders happy, sondern liegt irgendwo dazwischen. Die Band sieht sich selbst irgendwo im melodischen Metalbereich, was durchaus zu unterstreichen ist. Der ganz klare Hauptkritikpunkt nach mehrmaligem Hören ist aber recht schnell gefunden: Leider schafft es die Band zu keiner Sekunde, Begeisterung beim Hörer aufkommen zu lassen. Im Gegenteil, besonders der Gesang, der technisch völlig in Ordnung ist, wirkt dermaßen gelangweilt, dass ich mich schon fragen muss, ob der Mann am Mikro, Niko Mattila, das Teil über mehrere Tage ohne Schlaf aufgenommen hat. Leider ist auch das Stimmvolumen sehr beschränkt, obwohl er es doch könnte, was er bei wenigen Momenten (zum Beispiel im Titeltrack ’Division Blue’) auch beweist. Die Tempo-Bandbreite ist ebenfalls nicht allzu groß. Man bewegt sich meistens im Normalbereich, was ja nichts Negatives sein muss, jedoch auf die Dauer etwas langweilig wird. Die einzelnen Songs wirken recht ähnlich, aber nicht eingängig, nur bei ’Reach Out’ bleibt anfangs was hängen, und das ist der Refrain. Ansonsten ist besonders das wechselnde Gitarren/Keyboardspiel zu loben, das durch die diversen Soli und Zwischenspiele begeistern kann. Letztere sind noch einmal besonders positiv zu erwähnen. Da wechselt auch mal die Rhythmik oder ein kleines Basssolo wird eingebaut, wie beim bereits erwähnten Titeltrack.
Es ist schade, die Band hätte mehr draus machen können. Mit diesem Sound und den guten Ansätzen wäre sicherlich mehr drin gewesen. Wenn man noch ein bisschen an den Songstrukturen feilt und der Sänger öfters aus sich herauskommt, würde das Ergebnis einen sehr viel besseren Eindruck bei mir hinterlassen. So ist die CD leider nur irgendwo im oberen Mittelmaß anzusiedeln.
Anspieltipps: Reach Out, Division Blue
- Redakteur:
- Christian Hubert