FORCE OF EVIL - Evil Comes...Alive (DVD)
Mehr über Force Of Evil
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Escapi New Media
- Release:
- 24.05.2004
- The Calling
- Demonized
- Fountain Of Grace
- Mindbreaker
- Eye Of The Storm
- Curse Of The Pharaohs
- Eternity
- Hell On Earth
- Samhain
- Death Comes Crawling
- Evil
Es sind gerade mal ein paar Monate vergangen, seit die dänische All-Star-Kapelle FORCE OF EVIL ihr selbstbetiteltes Debüt auf den Markt gebracht hat, da folgt mit "Evil Comes...Alive" auch schon eine weitere Veröffentlichung der Truppe aus dem Umfeld von MERCYFUL FATE, die den Namen FORCE OF EVIL weiter etablieren soll.
Es handelt sich jedoch nicht um gänzlich neuen Stoff, sondern um eine DVD, welche das bisher Geschehene nochmal genauer auf den Punkt bringt.
Im Mittelpunkt dieses Releases steht dabei ein Gig aus Stockholm, der im November 2003 aufgezeichnet wurde und einen kurzen Querschnitt über das erste Album "Force Of Evil" bietet. So finden sich auch sämtliche Highlights auf dieser DVD, wobei es mir besonders `Hell On Earth´, `Demonized´ und das melodische `Eternity´ angetan haben. Mit `Death Comes Crawling´ gibt es auch schon einen sehr starken Vorgeschmack auf das nächste Album, an welchem die Band gerade arbeitet. Natürlich kommen FORCE OF EVIL aufgrund der Bandkonstellation nicht um einen MERCYFUL FATE-Song herum, und dass man von dieser Sorte direkt zwei auf diesen digitalen Silberling gepackt hat, lässt das Herz eines jeden MERCYFUL FATE-Anhängers sofort höher schlagen.
Und doch wird hier eine Sache ganz deutlich, undzwar, dass diese Songs prinzipiell nur mit dem King am Mikro funktionieren. Nichts gegen Martin Steene (der auch bei IRONFIRE aktiv ist), der besonders auf dem Debüt eine erstklassige Leistung liefert, aber das Charisma des Diamantenkönigs geht dem ruhigen Frontmann zu jeder Sekunde ab. Ganz deutlich wird dies im abschließenden Zugabenstück `Evil´, welches einfach nicht über die selbe Magie verfügt wie das Original von der "Melissa"-Scheibe. Von eben jener Platte ist schließlich auch "Curse Of The Pharaohs", welches jedoch schon um einiges besser klingt als eben `Evil´.
Kommen wir zuletzt noch auf die Performance von FORCE OF EVIL zu sprechen, und die lässt meiner Meinung nach ein wenig zu wünschen übrig. Klar, das Gitarrenduo Michael Denner und Hank Sherman turnt auch in der Hauptband MERCYFUL FATE nicht wie beklopt auf der Bühne herum, aber ein wenig Bewegung hätte dem Gesamtbild dieses Auftritts sicher nicht geschadet. Gleiches gilt für Sänger Martin Steene, der sich recht hüftsteif an sein Mikrophon klammert und sich nur selten mal von der Spitze der Bühne wegbewegt. Sein Gesang hingegen ist in den eigenen Kompositionen über jegliche Zweifel erhaben. Betrachtet man das Stageacting, dann kann eigentlich nur Schlagwerker Bjarne T. Holm Akzente setzen, der sein Drumkit hier ziemlich energisch verprügelt.
Da das Konzert so gerade einmal 50 Minuten dauert, müssen natürlich noch ein paar Extras her und die sind in diesem Fall auch recht sehenswert ausgefallen. Zum Einen gibt es hier zwei Songs vom ersten Konzert der Band in Cleveland, die aber sowohl sound- als auch bildtechnisch zu keiner Zeit mit dem Stockholmer Gig konkurrieren können, nichtsdestotrotz aber ganz cool sind. Zusätzlich gibt es noch zwei Interviews, die den Werdegang von FORCE OF EVIL etwas näher beleuchten und ganz deutlich klarstellen, dass Denner und Sherman die treibenden Kräfte hinter dieser Gruppe sind. Abgerundet wird diese DVD schließlich mit der handelsüblichen Fotogalerie, kurzen Ausschnitten aus dem Studio und der Biographie der einzelnen Musiker.
Fazit: Man muss nun selber abwägen, ob es sich lohnt, sein hart verdientes Geld für eine DVD auszugeben, die gerade mal eine gute Stunde Spielzeit hat und außer einem neuen Track und einigen netten Boni nicht viel mehr zu bieten hat als die "Force Of Evil"-Scheibe, die ich hingegen jedem Fan des klassichen Metals ans Herz legen möchte. Die-Hard-Fans werden hier sicherlich gut bedient und können sich darüber hinaus ein Bild über die Atmosphäre eines Livekonzertes machen, alle anderen sollten besser auf das Debütalbum der Dänen zurückgreifen, welches im direkten Vergleich ganz klar die Nase vorne hat.
- Redakteur:
- Björn Backes