FORCEFED HORSEHEAD - Monoceros
Mehr über Forcefed Horsehead
- Genre:
- Death Metal / Punk / Post Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Owlripper Recordings
- Release:
- 24.03.2023
- Every Death You Take
- Futile
- Novgorod
- Ruins
- Iri
- The Black Sun
- Dragged Back To Life
- Übernecro
- Spell No Stones
- Unending Appetite
- In A Rut
- ... And There Were None
Grenzenloser Irrsinn.
Jetzt sind's doch beinahe fünf Jahre geworden, bis das Osloer Quintett FORCEFED HORSEHEAD seine selbstbetitelte Kurzplatte zu einem Langspieler ausgebaut hat. Und wie seinerzeit erwartet, liefern die Herrschaften mit dem schrägen Bandnamen auf "Monoceros" eine wüste, rasend-irrsinnige Abfahrt durch die skandinavische Extrem-Metal-Landschaft. Death Metal, Grindcore, Punk, Black Metal und Sludge – fehlt noch etwas?
Zumindest die Feststellung, dass der Fünfer in bester Landestradition die unterschiedlichen Grenzbereiche harter Rockmusik meisterhaft in ein siedendes und nahezu perfekt austariertes Gebräu verwandelt. Egal ob beim Opener 'Every Death You Take' chaotisch-metzelnd losgebrettert und -geblastet und beinahe unbemerkt in einen pogo- und tanztauglichen Hauptteil übergegangen wird, egal ob einen brodelnde Wüstenrock-Gitarrenklänge bei 'Futile' abkochen oder vorübergehend Death'n'Roll-mäßig bei 'Unending Appetite' oder 'Iri' abgezappelt wird – wahnwitzige Tempowechsel überall, völlig natürliche Übergänge zwischen entfesseltem Chaos und mitreißenden Grooves, ein unerwartet hohes Maß an Abwechslung, garantiert durch das intelligente, unkonventionelle Songwriting, das jedoch nie vollständig die Grenze zu unkoordiniertem Lärm überschreitet. Und zwischen dem flotten Schlachtenlärm dann plötzlich ein Sludge-Mammut namens 'The Black Sun' und mit '... And Then There Were None' ein doomig-okkulter Trauerbrocken zum Abschluss. Diesen weiten Bogen zu spannen muss den Norwegern erst einmal jemand nachmachen!
Dennoch ist "Monoceros" kein Album ohne Schwächen. Wenn ausgerechnet das von der Debüt-EP bekannte Song-Trio die musikalischen Höhepunkte markiert und zudem eine knappe Handvoll der zwölf Nummern doch eher lärmend vor sich hin poltern und der Spannungsbogen dabei zwangsläufig absackt, weicht die erste ekstatische Begeisterung wohlwollender, aber nicht ganz so aufgeregter Anerkennung. In der Gesamtschau ist FORCEFED HORSEHEAD jedoch ein spannendes, in Teilen überwältigendes Extrem-Metal-Erlebnis gelungen. Fans artverwandter Truppen wie WORMROT oder CLOUD RAT kommen definitiv auf ihre Kosten, aber auch alle Grenzgänger zwischen den oben genannten Genres mit Freude am Morbiden werden mit "Monoceros" Spaß haben. Ach ja, der Albumtitel bedeutet "Einhorn" – nun wird auch die Verbindung zum abstoßenden Coverartwork klar. Irre, diese Norweger.
Anspieltipps: Dragged Back To Life, Every Death You Take, Ruins, ... And There Were None
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Timon Krause