FORCENTURY - Vanguard
Mehr über Forcentury
- Genre:
- Melodic Power Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Release:
- 27.11.2009
- Land Of Mirrors
- Through The Eyes Of Thunder
- Speculator
- Rise Of The Machines
- Bottom Line Zombies
- Valhalla's Call
- Love And Honour
- Son Of Poseidon
- The Abyss
Heiterer Power-Metal zum Abheben.
John Thunder, Mark Masters ... die Namen der dänischen Sechser-Kombo lesen sich zwar nicht übermäßig bekannt, aber so, als wollten sie es um jeden Preis werden. Bei dieser jungen Band, die mit "Vanguard" ihren Einstand gibt, scheint wirklich alles auf eines zugeschnitten zu sein: Power Metal! Aus Kopenhagen schicken uns die Jungs mittels Independent-Label einen hartmetallischen Gruß, der europäischer nicht klingen könnte.
Das gestrandete Fluggerät auf dem schicken Cover bringt nämlich neun gut gemachte Stücke typischen Euro-Metals mit, die Laune machen. Dabei muss man FORCENTURY Eines lassen: Sie haben ihren Vorbildern genau auf die Finger geguckt, sodass die typischen Elemente – so kitschig und klischeehaft sie auch sein mögen - handwerklich sitzen. Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass "Vanguard" der erster Silberling der Dänen ist, sind diese soliden Fertigkeiten beachtenswert. Die doppelläufigen Gitarren spielen lockere Melodien und die Drums pumpen energiegeladen nach vorne, während Thunders heroischer Gesang zwar nicht unverkennbar donnert, aber doch kraftvoll und fehlerfrei tönt. Von den einzelnen Versatzstücken gibt es also nichts Schwerwiegendes zu bemäkeln – doch ist auch Power Metal mehr als die Summe seiner Bestandteile.
Und FORCENTURY teilen sich mit vielen anderen aufstrebenden, jungen Bands die Schwäche eines fehlenden Charakters. Es klingt ganz nett und vertraut, was sie da an Hymnen produzieren – vielleicht zu nett und vertraut, um einen so ambitionierten Titel wie "Vanguard" zu rechtfertigen. Dass eine Band auf Anhieb ein doch recht konservatives Genre revolutionieren könnte, hätte niemand erwartet, aber ein bisschen mehr Eigeninitiative beim Songwriting, etwas Experimentierfreude, die über zuckrige Melodiefäden hinausgeht, wäre vonnöten, damit dieses Album im Gedächtnis bleibt. Es ist schade, denn bei ihrem Können dürften sich die Kopenhagener durchaus mehr Waghalsigkeit leisten, statt brav nach Schema F die Hörerschaft zu bedienen – Ansätze davon sind in den Songs ja bereits zu hören, bitte mehr und mutiger!
Was hat man aber, wenn man den Anspruch auf Eigenständigkeit komplett weglässt? Eine Handvoll ganz guter Songs, die auch live für Stimmung sorgen könnten! Ob der durch und durch heldenhafte Opener 'Land Of Mirrors' oder 'Rise Of The Machines', das durch den atmosphärischen, recht düsteren Einstieg viel verspricht und sich tatsächlich als eine heavy Nummer entpuppt. Liebhaber von durch und durch typischen Power-Metal-Hymnen dürfen durch die Augen des Donners blicken oder sich den 'Bottom Line Zombies' anschließen, auch das eingängige 'Speculator' ist einen Lauschangriff wert. Balladen-Softies schwenken indes bei 'Love And Honour' die Feuerzeuge. Für eingefleischte Kraftmetaller also ein Win-Win-Paket!
Insgesamt präsentieren sich FORCENTURY als eine durchaus fähige und talentierte Band, die bereits bei ihrem ersten Wurf die Pflicht fehlerlos abgespielt hat. Nun geht es an die Kür – ein eigenes musikalisches 'Gesicht' zu entwickeln, das die Recken näher an Genre-Größen bringt. Sollte keine Mission Impossible sein, wenn die Jungs an diese Aufgabe mit dem Optimismus herangehen, den sie auf ihrem Erstling verbreiten!
Anspieltipps: 'Speculator', ‚'Rise Of The Machines', 'Son Of Poseidon'
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Regina Löwenstein