FORDOMTH - Is, Qui Mortem Audit
Mehr über Fordomth
- Genre:
- Black Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Auric Records
- Release:
- 26.06.2020
- Esse
- Audere
- Scire
- Mors
Und dann war dort Stille...
Der Süden Italiens ist eine der schönsten Gegenden Europas, doch "Is, Qui Mortem Audit" klingt so als gäbe es dort kein Morgen. Wer auf harschen, wüsten Black'n'Death Metal ohne jegliche Hoffnung steht, wird auf dem neusten FORDOMTH-Album auf alle Fälle fündig. Vor knapp zwei Jahren sorgte schon der Erstlingsfiebertraum "I.N.D.N.S.L.E." für schlaflose Nächte. Scheinbar sind auch die letzten Lichtblicke über all die Monate verschwunden, denn diese zähflüssige, pechschwarze Todeslava begräbt erbarmungs- und schonungslos alles auch nur annähernd Lebensbejahende unter sich.
Bereits das Eröffnungsmammut wird getragen durch Finsternis und eine unheilvolle Aura: Von Sekunde zu Sekunde wird es mächtiger, monströser; die Drums, die Hooks und nicht zuletzt die vom Wahnsinn beseelten und nicht von dieser Welt stammenden Vocals zeugen von Gewalt. Dieser erste Eindruck zieht sich vom neunminütigen 'Esse' aus durch die gesamte Platte. Auch 'Audere' ist nicht minder intensiv und positiv chaotisch, die Melodie hingegen ist noch etwas eindringlicher als beim Track zuvor.
Wer bis jetzt noch stehen kann, wird spätestens durch 'Scire' ohne Rücksicht auf Verluste zu Boden gestampft. Durch den Ausflug in den Doom Metal sowie den tieftraurigen Unterton passt dieser Track wohl wie kein zweiter zum äußerst ästhetischen Artwork. Zu guter Letzt rundet mit 'Mors' ein noch voluminöserer Sound, inklusive der typisch apokalyptischen Aura und diesen rasiermesserscharfen Riffs, das Album äußerst stilvoll ab. Danach nimmt überraschenderweise noch ein unbetitelter Song noch einmal das Heft in die Hand, bei dem FORDOMTH wieder etwas Hoffnung im Ödland aufkeimen lässt, dennoch konsequent die eingeschlagene Richtung einhält.
Ziemlich harter Tobak also, was uns die Sizilianer heuer vor den Latz knallen. Zugegeben, ich fand "I.N.D.N.S.L.E." trotz aller Intensität noch etwas unausgereift, doch " Is, Qui Mortem Audit" bettet den Toten in ein sehr passendes Doom-/Death-/Black-Korsett und begleitet ihn zur ewigen Ruhe. Freunde der harschen Töne sollten hier definitiv einen kleinen Lauschangriff riskieren.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp