FOREIGN - The Symphony Of The Wandering Jew Part II
Mehr über Foreign
- Genre:
- Symphonic Metal / Rock Opera
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Pride & Joy Music
- Release:
- 04.12.2020
- Yerushalaïm
- Rise 1187
- Mariner Of All Seas
- Holy Lands
- Eternity Part III
- Running Time
- The Fountain
- Mysteries To Come
- Secrets Of Art
- Symphonic Caress
- Eternity Part IV
- Revolutions
- Witness Of Changes
Ein ambitioniertes und imposantes Werk!
Es war 2014 als der französische Musiker Ivan Jacquin erstmals unter dem Banner FOREIGN in Erscheinung getreten ist. Auf "The Symphony Of The Wandering Jew" hat er symphonischen Rock dargeboten, den er zusammen mit diversen französischen Musikern auf gediegene Weise zelebrierte. Die Besonderheit lag an der Tatsache, dass der rein instrumental gehaltene - und wohl mit Bedacht "Part I" betitelte - Dreher tatsächlich nach einer "Wanderung" durch unterschiedliche Regionen anmutete. Und zwar deshalb, weil Ivan und seine Kollegen sich durch die Verwendung von für Rockmusik eher unkonventioneller Gerätschaft wie Duduk und Dulcimer mehrfach in Richtung World Music orientierten.
In den letzten Jahren scheint der generell an mehreren Fronten aktive Franzose mit der musikalischen Fortsetzung der Geschichte schwer beschäftigt gewesen zu sein. Wobei die musikalische Umsetzung von "Part II" allein gar nicht den Löwenanteil in Anspruch genommen haben dürfte. Denn so toll und beeindruckend es auch klingt, wenn ein Künstler an die 40 Gastmusiker für ein Projekt begeistern kann, muss es erst einmal bewerkstelligt werden, diese in einem überschaubaren Zeitrahmen um ihre Beiträge zu bitten. Von den daran anschließenden weiteren Tätigkeiten, wie dem Arrangieren der Tracks, ganz zu schweigen.
Doch der Komponist, Keyboarder und Sänger hat keine Mühen gescheut (und wohl auch keine Kosten), um unter anderem Mike LePond für den Bass, Drummer Leo Margarit und Zak Stevens, Andy Kuntz und Tom Englund als Sänger mit dabei zu haben. Was auch immer Ivan dafür unternehmen hat müssen - es hat sich definitiv gelohnt. Die Spielzeit erweist sich nämlich nicht nur als überaus kurzweilig, unterhaltsam und spannungsgeladen, man merkt unter anderem in den detailverliebten Arrangements auch, wieviel Herzblut in FOREIGN steckt.
Die Geschichte, die auf dem Buch "Histoire du Juif Errant" von Jean d'Ormesson basiert, handelt in diesem Teil von der weiteren Reise des zu ewigem Leben verdammten Protagonisten Ahasver. Der zieht von 'Yerushalaïm' (so berührend hat Zak seit "Wake Of Magellan" nicht mehr geklungen!) durch den hohen Norden ('Mariner Of All Seas' bemüht sich leider ein wenig zu sehr um Seefahrer-Romantik, entpuppt sich aber eher als purer Kitsch) und die 'Holy Lands' (ein Instrumental, das auf jegliche Rock-Zutaten verzichtet, aber perfekt in den Kontext passt) in Richtung der französischen Revolution, und zwar in Form des Symphonic-Metal-Elaborats 'Revolutions' mit einer Extra-Portion Dramatik.
Die Story selbst mag zwar abstrus klingen, konnte musikalisch aber auf jeden Fall bemerkenswert umgesetzt werden. Daher werden selbst ansonsten an Rock-Opern nur mäßig interessierte Zeitgenossen zumindest phasenweise Gefallen an diesem, in jeder Hinsicht üppigen Werk und seiner cineastischen Darbietung haben. Wann auch immer Ivan gedenkt, die als Trilogie angedachte Story zu finalisieren, die weitere Fortsetzung lässt Großes erwarten.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer