FOREVER SLAVE - Alice's Inferno
Mehr über Forever Slave
- Genre:
- Symphonic Gothic Metal
- Label:
- Armageddon Music / Soulfood
- Release:
- 23.09.2005
- Lunatic Asylum
- Reminiscences
- In The Forest
- Equilibrium
- The Circles Of Tenebra
- Dreams And Dust
- Aquelarre
- Across The Mirror
- Tristeza
- The Letter
FOREVER SLAVE bezeichnen ihren Stil als Symphonic Gothic Metal. Dieser ehrgeizige Anspruch äußert sich in einem breiten Sound, den das spanische Septett kreiert hat und in dem sie alles unterbringen, was bei drei nicht auf den Bäumen ist, zwei Gitarren, orchestrale Keyboards, Geige sowie die Kombination von Sopranstimme und Grunts.
Ihre aktuelle CD "Alice's Inferno" ist ein Konzeptalbum: Die Titelheldin Alice wird blutverschmiert neben den Leichen ihrer Eltern aufgefunden und deshalb des Mordes verdächtigt. Aber sie hat ihr Gedächtnis verloren und wird in ein Sanatorium eingeliefert. Dort tritt sie eine Reise durch ihr Unterbewusstsein an, um die Wahrheit zu erfahren, und wird dabei mit allerlei dunklen Begegnungen konfrontiert.
Musikalisch ist FOREVER SLAVE auf jeden Fall ein originelles Konzept gelungen. Das Aufeinandertreffen von Rockband und einem mindestens gleichwertigen, klassisch anmutenden Klang aus (synthetischem) Orchester, Geige und Sopran hat man derart selten gehört. Der Orchestersound plus Geige bildet mit der Rhythmusgruppe eine ständig präsente Klangkulisse, die sogar das Gitarrengespann in den Hintergrund drängt. Ein Gitarrensolo findet man nur selten, etwa auf 'In The Forest'. Immer wieder treten plötzlich neben den klaren Sopran der Sängerin die Grunt Vocals, die wohl Alices schreckliche Visionen symbolisieren sollen.
Man kann es positiv formulieren: Die Band hat für ihr Konzeptalbum einen homogenen Sound gefunden. Man kann es aber auch negativ formulieren und sagen: Der Sound ist trotz seines Volumens etwas eintönig, und die einzelnen Stücke unterscheiden sich nicht allzu stark voneinander. Man horcht jedenfalls auf, wenn man plötzlich Mönchschöre und die Schreie der Verzweifelten hört ('Aquelarre') oder zum Finale eine mächtige Kirchenorgel ertönt ('The Letter').
"Alice's Inferno" ist ein Album mit Stärken und Schwächen, aber durch sein mutiges musikalisches und textliches Konzept und seinen ungewöhnlichen Klang ist es auf jeden Fall ein Reinhören wert. Anspieltipps kann ich aus den genannten Gründen auch nach mehreren Hördurchgängen nicht benennen.
- Redakteur:
- Stefan Kayser