FOREVER SLAVE - Tales For Bad Girls
Mehr über Forever Slave
- Genre:
- Gothic Metal
- Label:
- Wacken Records/SPV
- Release:
- 04.04.2008
- Dickhead!
- Say Good-Bye
- GothiX Girls
- Pulse
- Kristin A.I.D.S.
- Afterlife
- Our Story
- Mar, No Te Vayas
- The Lovers
- Larmes Et Roses
- My Girl (She Loves Her)
- Gasoline
Das Cover-Artwork lässt es bereits erahnen: Totenköpfe, Blut, Schmetterlinge und in der Mitte eine schöne Frau - es kann sich nur um eine Gothic-Band mit weiblichem Gesang handeln! Trifft hierbei auch voll ins Schwarze, denn FOREVER SLAVE aus Spanien eifern den bekannten Genre-Größen wie WITHIN TEMPTATION nach und präsentieren nach dem Debüt "Alice's Inferno" nun den Nachfolger. Dieser kommt mit dem Titel "Tales For Bad Girls" noch verruchter rüber - oder versucht es zumindest.
Leider geht das gesamte Werk nach hinten los. Ein Blick auf die Trackliste löst bereits Augenrollen aus, denn braucht man wirklich Titel wie 'Dickhead!' oder 'GothiX Girls'? Nein, sicher nicht. Aber es geht ja schließlich um die Musik, doch leider ist diese auch nicht herausragend. Der Opener (übrigens 'Dickhead!') knallt zwar ordentlich los und sorgt somit für eine positive Überraschung, doch danach sinkt der Qualitätsspiegel stetig. Das liegt allerdings noch nicht einmal an dem Songwriting, denn das ist erstaunlich gut. Die Spanier haben ein Gespür für eingängige Melodien, die genau die richtige Gratwanderung zwischen organischer Härte und künstlichem Bombast vollführen. Und die Instrumente werden auch beherrscht. Nein, was FOREVER SLAVE nach einer relativ kurzen Zeit so unerträglich macht, ist niemand Geringeres als Frontdame Lady Angellyca. Zwar kann die hübsche Frau schon auch singen, aber anscheinend nur Sopran, so dass die Chose nach spätestens drei Songs nicht nur eintönig wird, sondern einem durch die hohe Stimmlage auch einfach auf den Sack geht. Lediglich in 'Afterlife' wird die Tonlage ein wenig variiert, was das Stück direkt zu einer Perle des Albums werden lässt. Ab und an bekommt die unsägliche Frontsirene zwar auch männliche Unterstützung, doch diese wirkt so gewollt böse, dass es eher amüsant ist, auch wenn sie eine willkommene Abwechslung bildet.
Potenzial gibt es hier im musikalischen Sinne ohne Frage. Ab und an verirren sich die Kompositionen ein wenig, doch die meiste Zeit sind sie auf den Punkt gebracht und können hier und dort mit einigen netten Einfällen überraschen. Als Gesamtpaket ist "Tales For Bad Girls" allerdings entbehrlich, und man weiß gar nicht, wem - wenn überhaupt - man dieses Werk empfehlen soll. Zu brav für böse Mädchen (und Buben), zu schlecht im Vergelich zu Bands wie LEAVES' EYES, LACUNA COIL oder EPICA. Zu nervig auf Dauer. Falls es FOREVER SLAVE noch zu etwas bringen wollen, sollten sie es vielleicht dem Übervorbild NIGHTWISH nachmachen und ihre Sängerin rausschmeißen.
Anspieltipps: Afterlife; Dickhead!; Mar, No Te Vayas
- Redakteur:
- Ricarda Schwoebel