FORGED IN BLACK - Descent Of The Serpent
Mehr über Forged In Black
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Fighter Records
- Release:
- 05.03.2019
- Seek No Evil
- One In The Chamber
- Shadowcasters
- Descent Of The Serpent
- One Last Sign
- Palm Of Silver
- Aphelion Tormentor
- Vendetta
- When Hell is Done
Prächtige Einflüsse, prachtlose Verarbeitung!
Man nehme eine Prise MORGANA LEFAY, verpacke sie in den theatralischen Kontext einiger 90er-Power-Metal-Kapellen aus dem südeuropäischen Raum und versuche sich derweil vorzustellen, dass auch die Mitstreiter von KING DIAMOND ihre Finger im Spiel haben - und einem öffnet sich die Welt von FORGED IN BLACK. Nun ja, was in der Theorie höchst aufregend klingt, ist in der Realität leider weitaus weniger spektakulär, weil die Kapelle aus Essex zwar mit den angesprochenen Anleihen kokettiert, letztlich aber nicht in der Lage ist, sie auch angemessen zu verarbeiten. So ruht am Ende die ganze Last auf den Schultern von Frontmann Chris, der auf "Descent Of The Serpent" sicherlich einen sehr guten Job macht, die vielen Längen im Songwriting damit aber auch nicht kaschieren kann.
Es sind vor allem die wenig variablen, irgendwie ständig wiederkehrenden Riffs, die die Suppe ordentlich versalzen. Hier werden Standard-Midtempo-Rhythmen zum obersten Maßstab erklärt, ein paar Elemente aus dem US Metal adaptiert, zum Schluss aber nichts handfestes kreiert, das entweder in einem Widerhaken mündet oder einfach nur mit der nötigen Entschlossenheit auf den Punkt gebracht wird. Chorus-Ideen sind bei FORGED IN BLACK quasi nicht existent, Hooklines bleiben über weite Strecken ein Fremdwort, und wenn sich die Band dann trotzdem mal dazu hinreißen lässt, die Nummern etwas melodischer auszuarbeiten, sind die Ergebnisse meist dürftig bis durchschnittlich.
Schade ist dies vor allem deswegen, weil die Band über einen ausgezeichneten Sänger verfügt, der die besten Qualitäten von Harry Conklin und Roy Khan in sich eint, in der Gesamtperformance aber auf verlorenem Posten steht, weil seine Mitmusiker ihm nicht auf gleichem Level begegnen. "Descent Of The Serpent" ist daher genauso wie sein Vorgänger ein relativ langweiliges Classic-Metal-Album, das die Band dann doch mal zum Nachdenken bringen sollte. Mit schlichten Basics und unausgegorenen Andeutungen ist es nämlich beileibe nicht getan!
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes