FORGERY - Harbouring Hate
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2009
Mehr über Forgery
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Candlelight / Soulfood
- Release:
- 06.11.2009
- Equilibrium
- Harbouring Hate
- Stained
- Subdued Wrath
- Black The Sky
- Raw By War
- Sever
- Turns To Dirt
- Dormant
- In Pain
Brachialgewalt auf Konsensebene
Dass man in Norwegen längst nicht mehr ausschließlich finster tönt, ist hinlänglich bekannt. Selbst die Protagonisten der einstigen Black-Metal-Hochburg haben sich partiell anderen Genren gewidmet, ihren Horizont erweitert und ihre jugendliche Attitüde gegen etwas mehr Anspruch und Progression eingetauscht. Letzteres können die Musiker von FORGERY allerdings nicht gerade von sich behaupten. Zwar tummeln sich hier einige erfahrene Gestalten, die unter anderem bei RED HARVEST und OLD MAN'S CHILD ihre Sporen verdient haben, jedoch ist Namedropping noch nie ein Qualitätsgarant gewesen - und an dieser Stelle auch nicht!
Auf ihrem Debüt "Harbouring Hate", dem ersten Werk der nunmehr zehnjährigen Bandhistorie, gibt man sich dem modernen Thrash Metal hin, wie ihn seinerzeit Bands wie die PISSING RAZORS etabliert haben. Rasiermesserriffs und nackenbrechende Stakkatos werden gekoppelt und hier und dort mit ein wenig Technik und progressiven Einschüben verzerrt. Stampfende Brecher und eine von Breaks durchsetzte Brachialgewalt definieren das Material dieses Albums, haben gerade in den ersten Songs noch einiges für sich, verlieren sich aber kontinuierlich in der Abwechslungsarmut und dem mangelnden Spannungspotenzial der Arrangements. Phasenweise wehrt man sich noch ganz anständig gegen die drohende Monotonie und nimmt den straighten Ton der ersten drei Nummern schleichend heraus. Leider jedoch geht dieser Schritt auf Kosten des Durchsetzungsvermögens, welches mit der Vielzahl der Breaks immer stärker abnimmt. Nummern wie 'Black The Sky' und 'Sever' verstecken sich hinter dem manchmal verkopften Output der Norweger, finden dabei jedoch nicht den Punkt. 'Raw By War' wiederum kann für sich beanspruchen, sehr unterschiedliche Elemente zu kombinieren, verpufft am Ende aber dennoch aufgrund der fehlenden Eindringlichkeit der brutalen Riffs.
Am Ende lässt sich "Harbouring Hate" mit der fatalen Aussage 'viel Lärm um nichts' wohl am besten beschreiben. Es ist nicht abzustreiten, dass FORGERY bemüht sind, ihre Songs von 08/15-Schemen fernzuhalten. Doch dieses krampfhafte Bestreben schlägt sich verheerend aufs Songwriting nieder und offenbart sich in der erzwungenen, aber selten erreichten Spannung in den einzelnen Kompositionen. Brachiale Ansätze sind eben nicht alles im deftigen Sektor - und das bekommen FORGERY auf "Harbouring Hate" gleich zehnmal zu spüren!
Anspieltipps: Equilibrium, Dormant
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes