FORGOTTEN SOULS - Sirius 12
Mehr über Forgotten Souls
- Genre:
- Progressive Metal / Inustrial Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Mighty Music / Target Distribution
- Release:
- 29.10.2012
- Intro
- The Flight
- Nowhere Here
- Signals
- Can't resist
- The Black Tzar
- Na Horyzoncie
- Sirius 12
- The Sum Of All Suns
- Nobody
- Willow Green
- Hope
- Outro
Düstere Industrial-Sounds treffen pechschwarzen Progressive Metal
Würde man die Tonspuren der letzten Alben von SAMAEL, SOILWORK, DEVIN TOWNSEND und PARADISE LOST übereinanderlegen, die eine oder andere rhythmische Geschichte vielleicht einmal ausbleenden und einfach nur die Vielfalt der finsteren und progressiven Elemente auf sich wirken lassen, ist es gar nicht mal unwahrscheinlich, dass man sich im Kosmos der polnischen Extrem-Metaller von FORGOTTEN SOULS wiederfindet. Die Band mischt Elemente aus dem ganz finsteren Bereich mit elegischen Melodien, harschem Riffing und stellenweise fast schon hypnotischen Arrangements, kann sich gleichzeitig aber kaum von den Parallelen zu den oben genannten Acts lösen. Und genau dies führt im Hinblick auf den neuen Longplayer "Sirius 12" zwangsläufig zu zwiespältigen Meinungen, da man einerseits schnell zu schätzen lernt, mit welch immensen Ambitionen diese Truppe ihr Werk bestreitet, man andererseits aber auch immerzu damit konfrontiert wird, dass die Paarung der einzelnen Fragmente bei aller Experimentierfreude irgendwie keinen eigenen Charakter entwickeln wollen.
"Sirius 12" muss man daher ungewollt aus zwei ganz verschiedenen Perspektiven betrachten: Auf der einen Seite steht das Faszinierende, Außergewöhnliche, arg Verspielte und gleichzeitig enorm Düstere. Auf der anderen Seite entdeckt man teils doch sehr klinische Melodien, aufgesetzte Progressionen, ungewollte Fremdinterpretationen, allzu bekannte Zitate und zumindest im Rhythmusbereich Nuancen, die in ihrer ziemlich berechnenden Ausprägung ein sehr gesichtsloses Format annehmen. Welche Seite ist also nun die ausschlaggebende? Will man es gerne vertraut und künstlich experimentell? Mag man die Mischung aus SOILWORK, älteren OPETH und SAMAEL lieb gewinnen? Oder wirkt sie eigentlich nur konstruiert und fragmentarisch? Hat die Musik eine Seele, oder ist auch hier ein erheblicher Mangel?
Nun, "Sirius 12" wirft viele Fragen und Diskussionen auf, die jedoch zunächst keine klare Antwort hergeben. Es lohnt sich definitiv, einmal hineinzuschnuppern, wenn man keine immensen Innovationen einfordert und mit den Sounds aller angesprochenen Acts etwas anfangen kann. Wer jedoch fürchtet, dass hier einfach zuviel Bekanntes neu aufgewärmt und unter dem Vorwand der Progression wiederbelebt wird, sollte mit diesem Album enorm vorsichtig sein.
Anspieltipps: Hope, The Black Tzar
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes