FORMING THE VOID - Rift
Mehr über Forming The Void
- Genre:
- Stoner / Doom / Sludge
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Kosmik Artifactz
- Release:
- 17.08.2018
- Extinction Event
- On We Sail
- Arcane Mystic
- Transient
- Arrival
- Ark Debris
- Shrine
Modernes Doom-Zückerchen der besonderen Art
Es bedarf tatsächlich einer etwas längeren Eingewöhnungszeit, um sich im Kosmos von FORMIND THE VOID zurechtzufinden. Auf den vorausgegangenen zwei Split-Releases konnte man sich lediglich oberflächlich annähern, doch mit "Rift" gibt die Band nun endlich einmal etwas tiefere Einblicke in ihren musikalischen Horizont, und der ist trotz einiger vermeintlicher Genre-Einschränkungen wesentlich weiter, als man dies nach den ersten Erfahrungen vermutet hätte.
Die neuen Songs sind vor allem im Hinblick auf ihre geradezu dystopisch anmutende Atmosphäre ein echtes Event, welches sich aber erst nach vermehrter Beschallung von seinen Prachtseiteen zeigt. Die doomigen Strukturen tun eine Menge dazu, dass der Zugang erschwert wird, die manchmal doch sehr beklemmenden Stimmungen sorgen ebenfalls nicht gerade für einen leichten Einstieg, und die schiere Unberechenbarkeit in den Arrangements ergänzt den sperrigen Charakter des Materials, ist am Ende aber sicherlich einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren, auf die FORMING THE VOID bauen kann. Doch sobald sich die Eindrücke gesetzt haben und dieser monumentale Koloss ins Rollen kommt, gibt es eigentlich kein Halten mehr. Selbst in vergleichsweise introvertierten Nummern wie 'Ark Debris' sorgt die Band für kurze Gänsehautaugenblicke, die zum größten Teil auch dem geduldigen Treiben der Urheber geschuldet sind, denn die Musiker nehmen sich individuell immer wieder sehr viel Zeit, Stimmungen aufzubauen, Riffs wirken zu lassen und Harmonien einzuleiten - so schwerfällig sie auch manchmal rüberkommen mögen.
Und dennoch lebt "Rift" in erster Linie von seinem epischen Grundgerüst, von diesen eindringlichen, manchmal gar hypnotischen Gitarren, von denen sich die Ohren irgendwann nicht mehr lösen können und die besonders im abschließenden Longtrack 'Shrine' klarstellen, welch grandiose Band FORMING THE VOID schon zu diesem frühen Karrierezeitpunkt ist.
Es hat ein wenig gedauert, bis diese Herren aus Louisiana in die Spur gekommen sind, sowohl im Hinblick auf ihren Veröffentlichungsturnus, als auch bei der Inszenierung ihrer neuen Songs. Hat man diesen immens fetten Brocken aber erst einmal verdaut, öffnet eine der besten modernen Doom-Scheiben der letzten Monate die Pforten für die internationale Hörerschaft. Fans von SOLITUDE AETERNUS sollten sich ebenso ein Bild machen wie die treue COUNT RAVEN-Gemeinde. Enttäuscht sein wird sicherlich niemand!
Anspieltipps: Shrine, Ark Debris
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes