FORSAKEN - After The Fall
Mehr über Forsaken
- Genre:
- Doom
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- I Hate Records
- Release:
- 01.04.2009
- Tenebrarum (Intro)
- Aidenn Falls
- Sins Of The Tempter
- The Lord Sayeth
- Vanguards Of The Void
- Armida's Kiss
- The Sarge
- Dies Irae (Day Of Wrath)
- Metatron And The Mibor Mythos
Das Warten hat ein Ende! Können FORSAKEN am Doom-Thron sägen?
Wie lange mussten wir eigentlich auf diesen Doomhammer warten? Vier lange Jahre sind ins Land gestrichen, seit uns das Quartett aus Malta mit "Dominaeon" verwöhnt hat. Gut, die Herrschaften haben uns mit NOMAD SON und REFLECTION in der Zwischenzeit ein paar sehr feine Überbrücker auf den Plattenteller geliefert, aber mit "After The Fall" habe sie sich Zeit gelassen. Erstmalig unter dem Banner von I Hate Records setzt die Band um Chefdoomer, Bassist und Texter Albert Bell genau dort an, wo sie uns 2005 mit staunenden Mündern zurück gelassen hat: Es wird ergreifender, sehr melodischer Doom zelebriert, wie man ihn heutzutage nur noch selten geboten bekommt.
Aber Moment, bei näherer Behorchung stellt man fest, dass die Jungs ihren Sound erneut modifiziert haben, ohne dabei von ihrer ursprünglichen Marschroute abzuweichen. Die Grundstimmung ist noch mal eine Nuance düsterer als sie es schon zuvor war, was unter anderem auch an dem sehr wuchtigen Klangbild von "After The Fall" liegen mag. Auf der anderen Seite sind aber auch die Melodien noch gefühlvoller als zuvor. Geht das denn gleichzeitig? Natürlich geht das. Vor allem, wenn man in Leo Stivala auch noch einen sehr variablen Frontmann in seinen Reihen beherbergt. Der gute Mann singt immer besser und passt sich mit seiner kraftvollen, manchmal leicht leidend klingenden Stimme hervorragend in das sakral wirkende Gesamtbild von FORSAKEN. Niemals überdehnt er seine Stimmbänder und malträtiert den Hörer mit ungewollten Höhen. Da sitzt jede Note, da stimmt jede Betonung. Ich bin begeistert.
Auf einzelne Songs einzugehen, würde bei der durchgängig sehr hohen Qualität bedeuten, dass ich andere Nummern des Albums abwerten würde. Annähernd frevlerisch, aber ich verweise jetzt doch mal auf meine absoluten Highlights dieses grandiosen Albums. Und da muss 'Aidenn Falls' genannt werden, da ich bereits beim allerersten Durchlauf von der allmächtigen Wucht des Einstiegsriffs Quark in den Knien hatte. Grundgütiger, so definiere ich heavy. Dazu die hackende Rhythmik, die alles niederwalzt und nur vom Gesang in ihrer Härte entschärft wird. Der Song allein genügt schon, um diesen Silberling besitzen zu müssen. Erwähnte ich die wundervollen Soli im Mittelteil, die über einem zermalmenden Doublebass-Gewitter Horden von Glückshormonen frei setzen? Nein? Dann habe ich das hiermit auch nachgeholt.
Eine ebensolche Wirkung kann ich dem treibenden 'Armida's Kiss' attestieren, welches allein aufgrund des vorherrschenden Uptempos etwas aus dem schleppenden Rahmen fällt. Wenn ich diese Nummer einmal livehaftig erleben werde, wird danach mein Halsmuskel ersetzt werde müssen. Sage mir noch mal einer, Doom könne nicht mitreißend klingen.
Und wer es gefühlvoll liebt, kommt an 'Dies Irae (Day Of Wrath)' nicht vorbei. Verbrämt von akustischen Momenten, in denen Leo so richtig glänzen kann, schlürft dieser Longtrack mit bombastischer Epik aus der heimischen Beschallungskommode. Da man danach sicherlich ausgelaugt sein wird, legen die vier Burschen mit dem abschließenden 'Metatron And The Mibor Mythos' verständnisvoll einen energischen Adrenalinkicker nach. Kickstart my doomy heart.
So, jetzt entlasse ich euch mit der gut gemeinten Bitte, schnellstmöglich diesen superben Longplayer zu verhaften, der für mich das absolute Doomhighlight des laufenden Jahres darstellt. Und mit CANDLEMASS und ISOLE gab es bereist zwei superbe Happen in diesem Sektor.
Anspieltipps: Armira's Kiss; Dies Irae (Way Of Wrath); Metatron And The Mibor Mythos; Aidenn Falls; Vanguards Of The Void
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Holger Andrae