FORSAKEN, THE - Traces Of The Past
Mehr über Forsaken, The
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Century Media
- Release:
- 17.11.2003
- A Time To Die
- One More Kill
- Acid With Acid - Piece By Piece
- Glitches Will Tell
- Traces Of The Past
- Serpent's Tongue
- God Of Demise
- Massive Machinery
- The Empire
- First Weapon Of Choice
- Blackened
Zeit für Lobeshymnen, denn THE FORSAKEN beglücken die Menschheit mit ihrem dritten Album, das wie schon seine beiden Vorgänger "Arts Of Desolation" (2002) und "Manifest Of Hate" (2001) exzellenten Todesblei aus Sverige liefert. "Traces Of The Past" beinhaltet typisch schwedischen Death Metal, der vor allem durch technische Klasse und ausgeklügelte Songstrukturen besticht. Gegenüber dem Vorgänger ist nochmals eine leichte Steigerung sowohl im musikalischen Bereich als auch beim Songwriting zu verzeichnen.
Die Gitarrenfraktion gehört offensichtlich zu den Technikfreaks des Genres und Shouter Anders Sjöholm (auch bei OMINOUS und MASSGRAV stimmbandintensiv tätig) hat einfach so viel Aggressivität und Rohheit in seiner Stimme, dass schon allein wegen ihm dieses Album ein Genuss ist. Die Gitarren fügen sich wunderbar ein und geben die Richtung vor, die da auch Variabilität heißt, vor allem aber Brutalität und Vernichtung in Hochgeschwindigkeit. Drummer Nicke Grabowski kloppt dazu wie ein Berserker auf seinen Fellen herum und sorgt für den nötigen Druck von hinten.
Die Songs sind schön catchy und gehen sehr angenehm ins Ohr. Die melodische Komponente erhält zwar weniger Raum als das aggressive und schnelle Geboller, dennoch haben nicht wenige tolle Melodien den Weg auf das Album gefunden. Das ist auch der Grund, warum die Songs so gut funktionieren, da sie neben dem kompromisslosen Geknüppel immer etwas beinhalten, das hängen bleibt.
Die Zutaten sind zwar wohlbekannt und altbewährt, aber trotzdem klingen THE FORSAKEN irgendwie frisch und unverbraucht. Die Songs haben einfach Pep und Power, da kann man auf Gedeih und Verderb nicht still sitzen bleiben. Außerdem bewegt man sich bei "Traces Of The Past" auf einem konstant hohen Niveau, das ganze Album ist eine einzige aggressive Wuchtbrumme, die gnadenlos auf die Glocke gibt.
Sehr geil ist auch die Coverversion von METALLICA's 'Blackened', dem zu Unrecht oft etwas unterbewerteten Song vom "And Justice For All"-Album, denn der ist meiner unmaßgeblichen Meinung nach ein absolutes Highlight der etwas vom rechten Weg abgekommenen Jungs aus Amiland. THE FORSAKEN sind dem Original auch weitgehend treu geblieben und haben dem Song lediglich einen leicht schwedischen Anstrich verpasst, der ihm aber gut zu Gesicht steht.
Ein Problem, dass sie mit vielen ihrer Kollegen teilen, haben aber auch THE FORSAKEN auf dem sonst makellosen "Traces Of The Past". Die Produktion ist zwar schön fett und glasklar, aber gerade im Vergleich mit dem sehr roh und dreckig klingenden Debütalbum "Manifest Of Hate" tönt mir diese Scheibe ein wenig zu glatt und poliert. Ansonsten aber ist das hier Schwedentod der Marke "kann man fast nichts mehr besser machen".
Deshalb ist "Traces Of The Past" eine der stärksten Death-Metal-Scheiben dieses Jahres. Diese Band ist auf einem sehr guten Weg und dürfte mit diesem Rundling allen Elchtodanhängern Freudentränen in die Augen treiben.
Wer sich vorab schon mal ein Bild machen möchte, der/die kann sich hier den Song 'A Time To Die' downloaden und überzeugen lassen.
Anspieltipps: One More Kill, Traces Of The Past, First Weapon Of Choice
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer