FORTID - Pagan Prophecies
Mehr über Fortid
- Genre:
- Pagan Black Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Schwarzdorn Production / Soulfood
- Release:
- 24.08.2012
- Pagan Prophecies
- Spirit Of The North
- Electric Horizon
- Lesser Sons Of Greater Fathrs
- Sun Turns Black
- Ad Handan
- Endalok
Der Übergang in den schwarzen Sektor!
Mit ihrer dreiteiligen Saga "Völuspá" konnten sich FORTID in den vergangenen Jahren in der Pagan-Szene als eine der Triebfedern der hiesigen Szene etablieren und vor allem auch die Kritiker auf ihre Seite ziehen. Doch mit dem Ende des Konzepts schien auch die Band erst einmal an ihre Grenzen gekommen zu sein; Mastermind Einar Thorberg entschied sich dazu, FORTID zunächst einmal ruhen zu lassen und neue Inspiration für den Fortbestand seiner Kapelle zu sammeln. Knapp vier Jahre später ist es nun soweit: Mit "Pagan Prophecies" beschreiten FORTID neue Wege - und diese führen die Exil-Norweger ziemlich deutlich in Richtung 90er-Black-Metal!
Schon in den ersten Takten der neuen Scheibe demonstrieren Thorberg und seine Mannen eisige Geschlossenheit: Klirrend-frostige Riffs, raue Gitarrensounds und ein paar angesetzte Blasts: Anno 2012 zeigen sich FORTID von einer deutlich aggressiveren Seite, zumindest in diesen ersten Minuten. Doch mit wachsender Spielzeit soll sich dieser Eindruck schnell wieder relativieren. Immer noch arbeitet die Band mit epischen Melodien, sei es nun im zweiten Abschnitt des eröffnenenden Titelsongs, im einprägsamen 'Spirit Of The North' oder im heldenhaften 'Lesser Sons Of Greater Fathers', welches noch am ehesten den Schwenk zur Vergangenheit forciert. Ihre Pagan-Wurzeln haben die Herrschaften also im Zuge der Schwarzmetallisierung absolut nicht aufgegeben, sondern lediglich hier und dort hinten angestellt, um die bösartige, gemeine Schlagseite ihrer neuen Ausrichtung noch prägnanter auszumalen.
Leider geht Letzteres im weiteren Verlauf immer mehr nach hinten los: 'Sun Turns Black' verliert sich in sperriger Dynamik und wirkt unbeholfen progressiv, während das radikalere 'Ad Handan' auch nicht so recht weiß, in welche Richtung es nun voranschreiten soll. Und mit dem fst 20-minütigen Gewitterrauschen zum Ende der Platte tun sich FORTID ebenso keinen Gefallen, weil derlei Füllmaterial nicht dazu beiträgt, die gelegentlich vermisste sphärische Dichte anderweitig zu kaschieren. Insofern muss man FORTID zwar immer noch dazu gratulieren, ein gewisses Risiko eingegangen zu sein, gleichzeitig aber auch davor warnen, diesen Schritt nicht mit der nötigen Entschlossenheit getätigt zu haben. Denn so gut die erste Hälfte von "Pagan Prophecies" auch sein mag, so durchschnittlich ist die nachfolgende Halbzeit des vierten Band-Albums.
Anspieltipps: Pagan Prophecies, Lesser Sons Of Greater Fathers
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes