FOUNDATION, THE - Mask
Mehr über Foundation, The
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Xymphonia / Just For Kicks
- Release:
- 18.08.2023
- Before The Dawn
- Birth
- Climbing Mountains
- Blind To Reality
- Despair
- Mask
- Renewal
- Unconditional
- Future
Keyboardlastiger Neo-Prog über das Leben und den ganzen Rest.
Ron Lammers macht keine kleinen Sachen. Der Niederländer, der in der Szene kein völlig Unbekannter ist, geistert er doch bereits seit jahrzehnten durch selbige, hat sich einen tollen Cast für das Konzeptalbum "Mask" zusammengetrommelt, das er auf dem Keyboard, das er neu für sich als Instrument entdeckt hat, komponiert hat. Hauptsächlich sind es ehemalige Mitglieder von KNIGHT AREA, darunter auch der ehemalige Sänger Mark Smit, und Musiker von AUTUMN, die ihm helfen, seine musikalische Vision umzusetzen, in der er von Geburt einer Person an deren Lebenslauf verfolgt und dabei wohl auch autobiographische Inhalte transportiert.
Das große Kino also. Passend zum Maßstab leiten gleich zwei Instrumentals 'Before The Dawn' und 'Birth' das Album in bester PINK FLOYD-Manier ein. Ja, PF stand durchaus häufiger Pate, aber ansonsten lehnt man sich an den, hauptsächlich britischen, Neoprog an. Hier darf die Gitarre sanft jammernd über Keyboardteppiche gleiten, der Hörer schwelgen, ohne allzu häufig zu abrupt aus den Wohlklängen gerissen zu werden. Es sei denn, das musikalische Konzept erfordert dies, so in 'Blind To Reality' und dem anschließenden 'Despair', das gut platziert ist und kraftvoll in das Herzstück des Albums, dem Titelsong 'Mask', überleitet, in dem die Bande alle Register zieht.
'Mask' ist in sich recht entspannt und gleitet oft in den Artrock ab, säuselt, verbreitet eine positive Botschaft, versucht, den Lebenssinn und Rollen, die Menschen im Laufe ihrer Existenz annehmen, zu vertonen. Natürlich ist das manchmal recht plakativ, aber in diesen romantisch-melancholischen Tönen verzeiht man nicht nur Einiges, sondern akzeptiert auch simple, kurze Botschaften wie "Wir wurden geboren, um zu lieben. Wir lernen zu hassen. Es liegt an uns, wohin wir uns wenden." In einer verrückten Welt darf man auch einfach mal, nun, einfach sein. Vor allem, wenn es auch noch einfach gut ist.
Ron Lammers hat ein vielschichtiges Album kreiert, das er "ein Märchen des wirklichen Lebens" genannt hat. Er steht dabei sicher auf dem Fundament bekannter Progressive-Rock-Klänge, erfindet nichts dazu, macht seine Sache aber überzeugend und hat obendrein einen schönen, klaren Sound geschaffen, in dem alle Instrumente zur Geltung kommen. Eventuell wäre ein weniger sanfter Sänger als Mark Smit gelegentlich sinnvoller, um auch mal die eine oder andere Kante zu setzen, aber das hier ist Rons musikalische Vision, nicht meine.
Besonders hervorheben möchte ich, dass "Mask" als Digibook erschienen ist, mit schönen Bildern, die in ihrer offenen symbolischen Klarheit gut zur Musik passen. Beinahe fünfzig Minuten entspannte und entspannende Musik für den Progfan mit guten Musikern und einer positiven Message in sehr gelungener Verpackung sollten jedem, der es auch mal ruhiger angehen lassen möchte, gut munden.
Hier ist ein Appetithäppchen in Form von 'Unconditional':
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger